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Wirtschaft

DekaBank stoppt Spekulation auf Weizen, Soja und Co.

am Mittwoch, 11.04.2012 - 14:52 (Jetzt kommentieren)

Die DekaBank steigt aus der Spekulation mit Grundnahrungsmitteln aus. Bis zum Jahresende sollen die im Fonds "Deka-Commodities" angebotenen Wetten auf Agrarrohstoffe aus dem Portfolio gestrichen werden.

In einem Brief an die Verbraucherorganisation foodwatch hatte die Fondsgesellschaft der Sparkassen angekündigt, die Wetten auf wichtige Agrarrohstoffe bis zum Jahresende aus dem Portfolio zu streichen.
 
"Wir haben uns (...) entschlossen, in Deka-Commodities zukünftig auf die Abbildung der Preisentwicklung von Grundnahrungsmitteln, wie zum Beispiel Weizen, Soja oder Vieh, zu verzichten", schreiben Manfred Karg und Dr. Rolf Kiefer, die Leiter für Strategie und Kommunikation sowie für Externe Kommunikation der DekaBank.

Vorsorgeprinzip angewendet

Die DekaBank begründete ihre Entscheidung damit, dass sie zwar die Auswirkung ihrer Anlagen auf Nahrungsmittelpreise nicht als "hinreichend und abschließend belegt" sieht, es aber auch "keine eindeutige Entwarnung" gebe. foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: "Die DekaBank wendet das Vorsorgeprinzip an, das auch anderen Banken als Maßstab dienen sollte: Angesichts aller Hinweise auf die Schädlichkeit ihrer Nahrungsmittel-Wetten sollten sie von diesen Anlagen Abstand nehmen, solange sie deren Unschädlichkeit nicht beweisen können." 
 
foodwatch hatte die Banken im Oktober 2011 aufgefordert, sich aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen zurückzuziehen. "Die DekaBank der Sparkassen geht einen ersten richtigen Schritt und zieht den Schlussstrich unter ein unverantwortliches Geschäft", kommentierte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. "Wir erwarten, dass die öffentlich-rechtlichen Landesbanken sowie der zweite große genossenschaftliche Anbieter, Union Investment als Fondsgesellschaft der Volks-, Raiffeisen- und Sparda-Banken, diesem Beispiel folgen und auf die Zockerei zu Lasten der Ärmsten verzichten."

Foodwatch: Auch Deutsche Bank soll aussteigen

Mit der Kampagne "Hände weg vom Acker, Mann!" hat sich foodwatch auch an die Deutsche Bank als größtes deutsches Investmenthaus gewandt und den Ausstieg aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen gefordert. Die Deutsche Bank erklärte mittlerweile, die Auswirkung ihrer Anlagen auf Nahrungsmittelpreise zu prüfen und bis Ende des Jahres einen Bericht vorzulegen.
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Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge halten 84 Prozent der Bundesbürger die Nahrungsmittelspekulation für nicht akzeptabel (November 2011).

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