Die amtliche Statistik weist einen dramatischen Anstieg der Schwarzwildstrecke in den letzten 25 Jahren um das fast 21-fache auf, in Schwaben sogar um das 112-fache. Im vergangenen Jagdjahr 2008/2009 wurde mit über 62.000 Tieren ein neuer Rekordwert erzielt.
2009/10 sank der Wert auf rund 42.400 Tiere, berichtet der Bayerische Bauernverband. Der Rückgang um ein Drittel im letzten Jahr ist vorrangig auf die Baummast zurückzuführen: Sie führte dazu, dass die Sauen nicht mehr an die Kirrungen der Jäger gingen. Gleichzeitig führte die Baummast wieder zu einer sehr hohen Reproduktion der Sauen im Jahr 2010. Dies belegen auch die vielen Rückmeldungen unserer Landwirte über steigende Schäden.
Mehr Wildschäden gemeldet
Mit dem Anstieg der Schwarzwildbestände wächst auch das Gefahrenpotenzial:
- Gefahr der Übertragung der Schweinepest auf Hausschweine (siehe andere Bundesländer).
- Schäden in den Feldern an der Saat, dem Aufwuchs oder den Früchten, insbesondere Mais, Raps, Kartoffeln und Getreide.
- Schäden im Grünland durch Umbrechen der Grasnarbe und Verunreinigung des Futters
- Schäden im Wald, beispielsweise Beschädigung von Kulturzäunen
- Verkehrsunfälle mit Sach- und Personenschäden
Verbesserte Jagdstrategie
Zur Lösung der Problematik in Bayern wurde eine auf drei Säulen basierende Strategie erarbeitet:
- Verstärkte Aufklärung und Information
- Verbesserung der Jagdstrategien vor Ort, besonders revierübergreifende Bejagung
- Intensivierung der praxisorientierten Forschung
Wichtig sind ortsangepasste Lösungen und Bejagungsstrategien unter Einbindung aller Betroffenen, das sind Jagdgenossen, Jäger, Eigenjagdbesitzer und Staatswaldbewirtschafter. Dazu bietet sich die Bildung von schlagkräftigen Arbeitsgemeinschaften an, die auch entschlossen handeln . (dlz agrarmagazin)
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