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Tropenkrankheit

Deutschland: Zum ersten Mal Mensch mit Westnilfieber infiziert

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am Freitag, 27.09.2019 - 14:57 (1 Kommentar)

In Deutschland wurde erstmalig ein Mensch direkt durch einen Mückenstich mit Westnilfieber infinziert. Zuvor gab es hierzulande nur Fälle bei Vögeln und Pferden.

Bislang gab es in Deutschland nur ganz vereinzelte Fälle von Westnilfieber (WNF) bei Menschen, die die Krankheit von einer Reise in die Tropen mitgebracht hatten. Nun ist nachweislich die erste Person durch einen Mückenstich erkrankt, den sie sich hierzulande zuzog.

Nach Pferden und Vögeln nun der erste Mensch

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) meldet, dass ein Patient aus Sachsen an einer Gehirnentzündung erkrankt war und im Klinikums St. Georg in Leipzig behandelt wurde. Der Mann ist mittlerweile wieder genesen. Er stammt aus einer Region, in der das bereits WNV-Fälle bei Pferden und Vögeln nachgewiesen wurden.

Verbreitet wird das Virus durch Mücken. Meist sind eingewanderte tropische Mückenarten die Überträger, aber auch hiesige Mücken können den Erreger weitergeben.

Eine Infektion mit WNF verläuft bei den meisten Menschen mit geringen Symptomen und bleibt oft unbemerkt. Nur etwa 20 Prozent der Betroffenen haben teils heftige fiebrige Beschwerden. Tritt allerdings – wie bei dem Patienten in Sachsen – eine Gehirnentzündung ein, kann das tödlich enden.

Pferde impfen lassen!

Bei Pferden und Vögeln sind Infektionen mit Westnilfieber anzeigepflichtig. Bisher wurden vom Nationalen Referenzlabor für WNV am Friedrich-Loeffler-Institut in Deutschland elf Fälle bei Pferden und 44 bei Vögeln nachgewiesen.

Da weiterhin mit Infektionen bei Pferden zu rechnen ist, wiederholt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin am FLI ihre Empfehlung, Pferde in betroffenen Gebieten zu impfen.

Mitte August hatte es bereits einen weiteren Fall einer erstmaligen direkten Infektion mit einer Tropenkrankheit hierzulande gegeben. Ein Pferdehalter aus Nordrhein-Westfalen war von einer Riesenzecke gestochen worden und hatte sich mit Fleckfieber infiziert. Auch er ist inzwischen wieder genesen.

Mit Material von FLI, dpa

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