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Flächenfraß

Deutschland verliert täglich 70 Hektar

am Freitag, 04.12.2015 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Weltweit greift der zunehmende Verlust von fruchtbarem und gesundem Boden um sich. Allein in Deutschland gehen täglich 70 Hektar durch Verbauung verloren.

Wie das Umweltbundesamt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mitteilt, gehen jedes Jahr weltweit zehn Millionen Hektar Ackerfläche verloren. Das entspricht einer Fläche von rund 14 Millionen Fußballfeldern. Auf der Erde steht immer weniger fruchtbarer und gesunder Boden zu Verfügung.

In Deutschland würden immer noch mehr als 70 Hektar pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Davon wiederum werde etwa die Hälfte versiegelt, also überbaut, asphaltiert, betoniert, gepflastert oder verdichtet. Für für den Anbau von land- und forstwirtschaftlichen Produkten sind diese versiegelten Fläche somit verloren.

Bodenqualität wird immer schlechter

Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen, heißt es im Bericht des Umweltbundesamtes. Als wesentliche Ursachen seien Landgewinnung durch Abholzung, Brandrodung, Umbruch und eine intensive sowie nicht standortangepasste Landwirtschaft zu nennen.

Deutschland muss Böden weltweit nachhaltig nutzen

Doch auch auf die Böden in anderen Teilen der Welt sollte geachtet werden. Denn Deutschland nutzt als Importeur von Futtermitteln (wie Soja) sowie Rohstoffen für erneuerbare Energien (wie Palmöl) diese Flächen. Man stehe deshalb in der Verantwortung, die Böden dieser Länder nachhaltig zu nutzen, so das Umweltbundesamt.

Globale Nachhaltigkeitsziele bis 2030

Die Staats- und Regierungschefs haben im September 2015 die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) beschlossen. Als das wichtigste bodenbezogene Ziel möchte man hierbei bis 2030 eine ausgeglichene Bilanz zwischen Bodendegradation und Wiederherstellung erreichen.

Das Umweltbundesamt fordert von der deutschen Politik klares Handeln. Man müsse den Bodenzustand darstellen, Trends erkennen, Maßnahmen beschließen und umsetzen.

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