Diabetes-Gesellschaft fordert Zucker-Fett-Steuer
AgE
am Dienstag, 06.05.2014 - 15:37
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Je größer das Angebot an Fast-Food, desto dicker sind die Menschen. Deshalb fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) eine Steuer auf stark zucker- und fetthaltige Lebensmittel.
Studien belegten, dass der einfache Zugang zu Fast Food Übergewicht und die damit einhergehenden Erkrankungen wie zum Beispiel das metabolische Syndrom fördere. So habe etwa die Universität Cambridge eine eindeutige Abhängigkeit zwischen dem Imbiss-Angebot und dem Körpergewicht ermittelt. Je mehr Fast-Food-Läden sich in der Umgebung der Wohnung, der Arbeitsstätte oder auf dem Weg dorthin befänden, desto dicker seien demnach die Menschen.
Vor diesem Hintergrund sieht DDG-Geschäftsführer Dr. Dietrich Garlichs politischen Handlungsbedarf. Niemand könne ernsthaft fordern, Fast-Food-Läden zu verbieten.
Die Entscheidung für eine gesunde Kost müsse aber einfacher und attraktiver werden. "Wir können beispielsweise durch eine Zucker-Fett-Steuer auf besonders kalorienhaltige Lebensmittel dafür sorgen, dass gesunde Ernährung günstiger ist als etwa Pommes frites", erklärte Garlichs. Darüber hinaus seien eine klare Lebensmittelkennzeichnung sowie die Angabe der Kalorienmengen in Restaurants wichtig.
DDG-Präsident Dr. Erhard Siegel betonte, andere Länder seien in diesen Punkten weiter. In den USA sei es vielerorts vorgeschrieben, für Imbisse die Kalorienmenge anzugeben. Finnland, Ungarn und Frankreich erhöben bereits Steuern auf hochkalorische Lebensmittel. Auch Deutschland sollte nach Ansicht der DDG-Experten Möglichkeiten nutzen, regulierend einzugreifen. Um Übergewicht und Diabetes Typ 2 zu reduzieren, sollte es "endlich ein wirksames Präventionsgesetz" geben.
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