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Beeren pflücken

Mit diesen Tricks haben Sie keine Angst mehr vor dem Fuchsbandwurm

Sommer auf dem Land - das bedeutet Früchte aus Wald und Garten zu sammeln und einzukochen. Am liebsten aber immer noch direkt vom Busch naschen. Und jedes Jahr wird vor dem Fuchsbandwurm gewarnt. Aber was ist an der Warnung dran? Ist der Fuchsbandwurm wirklich so gefährlich? Die agrarfrauen geben Tipps, wie man sich schützen kann.

am Samstag, 26.08.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Basiswissen Fuchsbandwurm

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Mensch mit dem Fuchsbandwurm infiziert, ist gering. Je nach Region ist die Befallsrate bei Füchsen unterschiedlich hoch oder niedrig. Allerdings kommt der Fuchs immer häufiger in der Nähe von Wohngebieten vor, wo er Kot hinterlässt welcher mehrere Monate ansteckend bleibt. Daher raten Experten weiterhin zur Vorsicht. Die Aufnahme von Wurmeiern geschieht meiste durch kontaminierte Hände. Und zwar nicht nur, wenn man die Beeren isst, sondern auch durch Streicheln eines Tieres oder durch Anfassen kontaminierter Erde. 

Landwirte, Jäger oder Hundehalter haben übrigens ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Denn sie haben jeden Tag Kontakt zu Tieren oder Materialien, die Bandwurmeier tragen könnten. 

Beeren und Pilze als Träger von Wurmeiern

Generell wird dazu geraten bodennahes Gemüse und Obst vor dem Verzehr zu waschen. Auch wenn bislang nicht nachgewiesen wurde, dass der Fuchsbandwurm durch Waldbeeren oder Pilze übertragen wird. Zudem ist es wichtig, sich nach dem Kontakt mit Hunden und Katzen die Hände zu waschen. Auch sollten die Tiere regelmäßig entwurmt werden, insbesondere dann, wenn diese gerne auf Mäusejagd gehen. 

Patienten können heute zum Glück medikamentös behandelt werden, müssen aber meist lebenslang Tabletten einnehmen. Die meisten Echinokokkosefälle kommen in den seit langem dafür bekannten Gebieten vor: auf der Schwäbischen Alb, in der Alb-Donau-Region, in Oberschwaben und dem Allgäu.

Der richtige Umgang mit Beeren: Tipps von den agrarfrauen

Tipps und Tricks für den Umgang mit Beeren zum Naschen, Einkochen und Einmachen liefern uns die agrarfrauen. Sandra Schobel lebt nach der Devise: „Einkochen, nicht einfrieren. Beim Einkochen ist die Temperatur mehrere Minuten über 80 Grad Celcius, dann wird der Fuchsbandwurm abgetötet. Einfrieren funktioniert nur dann, wenn man es im Tiefkühler schafft, die Temperatur mindesten zwei Wochen unter minus 80 Grad Celcius zu bringen. Einige sehen es eher gelassen. Agrarfrau Nadine Schmidt isst die Beeren, die sie unterwegs findet, direkt, aber nur die höheren. Bis jetzt ist alle gut gegangen. 

Eine Landwirtin, die ausgebildete Tierärztin ist, ist da lieber vorsichtig: „Wenn man so ein Ei versehentlich aufnimmt, bekommt man das zunächst gar nicht mit. Die Biester setzen sich in der Leber fest und bilden dort eine Art Zysten. Letztendlich vermehren sie sich dort ungeschlechtlich, das heißt in diesen Zysten sitzen Bandwurmköpfe und zerfressen die Leber. Häufig bekommen die Patienten das gar nicht mit und sterben dann 20 Jahre später an einem Leberversagen. Ich kann nur jedem empfehlen: Hunde und Katzen regelmäßig entwurmen, Jäger sollten Füchse grundsätzlich nur mit Handschuhen bergen, Beeren, die bodennah sind, nicht „roh“ verzehren.“ 

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