Wegen der Einfuhr illegaler Drogen und Beihilfe zum Handel muss ein Landwirt aus Bad Belzig in Potsdam-Mittelmark für fünf Jahre ins Gefängnis. Dieses Urteil fällte das Landgericht Potsdam am vergangenen Donnerstag.
Über 100 Kilogramm Drogen bei Landwirt
Der 61-jährige habe Drogen aus den Niederlanden eingeführt, die er im Keller seines Hofes lagerte, berichtet rbb 24. Im Februar hätte der Zoll über 100 Kilogramm verschiedener Rauschmittel wie Marihuana, Kokain, Ecstasy und Amphetamine im Wert von mehr als einer Million Euro beschlagnahmt.
Wie rbb 24 berichtet, habe der gebürtige Niederländer nach Überzeugung der Richter bei elf Touren Drogen aus seiner Heimat nach Brandenburg gebracht. Diese wurden anschließend im Keller seines Milchviehbetriebs versteckt.
Ehemaliger Mitarbeiter gibt Polizei einen Tipp
Im Februar schließlich stießen die Ermittler nur durch Zufall auf das Drogenlager. Nach dem Tipp eines Ex-Mitarbeiters des Landwirts hatten sie dort vielmehr nach unverzollten Zigaretten gesucht.
Zudem bestand der Verdacht widerrechtlichen Betankens von Firmenfahrzeugen mit Heizöl.
Drogen im Wert von 1,5 Millionen Euro
Doch die Beamten entdeckten bei der Durchsuchung neben den erwarteten rund 38.000 unversteuerten Zigaretten zusätzlich 72 Kilogramm Marihuana, rund zehn Kilogramm Amphetamin, sieben Kilogramm Kokain, 15,5 Kilogramm Haschisch und 5,7 Kilogramm Ecstasy-Tabletten. Der Straßenverkaufswert dieser Drogen beläuft sich auf insgesamt rund 1,5 Millionen Euro, so das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg.
Luftdruckgewehr und illegale Pyrotechnik
"Diese Drogenmenge übersteigt zum Teil die Gesamtsicherstellungsmenge des Jahres 2014", so der Leiter des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg Pampel-Jabrane.
Darüber hinaus wurden im Keller zudem ein Luftdruckgewehr und eine Gasdruckpistole ohne erforderliche PTB-Kennzeichen sowie rund 30 Kilogramm illegale Pyrotechnik sichergestellt.
Im Laufe der Kontrolle des Landmaschinen- und Fahrzeugparks des Beschuldigten stellten die Zöllner dann anstelle von Dieselkraftstoff in allen Tanks noch ausnahmslos Heizöl fest.
17.000 Euro für Drogenkurierfahrten
Laut Gericht habe der Landwirt zwischen Oktober 2014 und Februar 2016 für die Drogenfahrten insgesamt 17.000 Euro erhalten, berichtet rbb 24. Die Transporte habe ein Komplize organisiert.
Gegen das Urteil ist Revision zugelassen worden. Staatsanwaltschaft und Verteidigung wollen den Richterspruch zunächst prüfen, wie sie auf Anfrage erklärten.
Quelle: rbb 24, Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg
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