Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr konnte die Mischfutterbranche ihre Herstellungsmenge aus dem Vorjahr ungefähr halten. Wie aus der vorläufigen amtlichen Produktionsstatistik hervorgeht, dürfte die Mischfutterproduktion im Wirtschaftsjahr 2012/2013 in Deutschland bei rund 23,5 Millionen Tonnen gelegen haben. Das würde ein leichtes Plus von 0,6 Prozent (2011/2012: 23,4 Millionen Tonnen) bedeuten.
Aufgrund einer Änderung der Meldeverordnung und damit aus erfassungstechnischen Gründen ist ein Vorjahresvergleich jedoch nur eingeschränkt möglich. "Die vorliegenden Zahlen der amtlichen Statistik spiegeln in diesem Jahr nicht unbedingt das tatsächliche Geschehen auf dem Mischfuttermarkt wider", erklärt Knut Schubert, Marktreferent im Deutschen Verband Tiernahrung.
Mehr Rinder-, weniger Legehennen- und Schweinemischfutter
Die sortenspezifische Betrachtung zeigt unterschiedliche Verlaufstendenzen an: Bei den Hauptmischfuttersorten konnte der Absatz im Segment Rindermischfutter gesteigert werden. Kontinuierlich anziehende Milcherzeugerpreise fördern den Einsatz hochwertiger Futtermittel in den landwirtschaftlichen Betrieben.
Geflügelmastfutter verzeichnet ebenfalls ein moderates Wachstum und folgt dem Trend der Vorjahre.
Die Sortenbereiche Legehennenfutter und Schweinemischfutter konnten dagegen nicht an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen.
- USDA-Report: Rekordernten bei Mais und Weizen bestätigt (13. September) ...
- EU-Kommission: Große Gersten- und kleine Maisernte (4. September) ...
- Internationaler Getreiderat: Mehr Weizen, weiter Rekordernte bei Mais (3. September) ...
Konsequenzen strengerer Haltungsvorschriften
Insbesondere der Absatz von Schweinemischfutter als umsatzstärkstes Segment hat in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres spürbar nachgelassen, berichtet der DVT. Nachdem die letzten Jahre von Wachstum geprägt waren, sieht die Mischfutterindustrie jetzt einem abflauenden Umsatz entgegen.
Die Ergebnisse der Viehbestandserhebung vom Mai zeigen, dass der bundesdeutsche Schweinebestand zurückgeht. Die verschärften Haltungsvorschriften sowohl im Schweinemastbereich als auch für Sauen haben für eine zumindest zeitweise Stilllegung von Produktionsstätten gesorgt, um beispielsweise erforderliche Umbaumaßnahmen umzusetzen. Einige Stallplätze wurden dabei vermutlich auch auf Dauer aus der Produktion genommen.
Der Tierwohlaspekt rückt in der Nutztierhaltung zunehmend in den Vordergrund, sodass mittelfristig einzelbetriebliche Kapazitäten in der Landwirtschaft zurückgehen, weil den Tieren mehr Bewegungsraum zugestanden wird. Stallneubauten werden aufgrund komplizierter Genehmigungsverfahren schwieriger umsetzbar. Dies alles schlägt sich unweigerlich auf den Mischfutterverbrauch nieder.
Gute Getreideernten, billigeres Futter
Nachdem die Getreideernte in weiten Teilen Europas und auch weltweit dieses Jahr gut ausfällt, prognostiziert der DVT, dass die Futterkosten zurückgehen werden. Bereits unmittelbar mit Erntebeginn seien auch die Preise für Nutztiermischfutter sortenübergreifen zurückgegangen. Aktuell liege das Preisniveau im Schnitt aller Mischfutterhauptsorten über zehn Prozent unter den Kursen vom Jahresbeginn. Bei eiweißreichen Mischungen, die etwa in der Jungtierfütterung benötigt werden, fallen die Preisnachlässe allerdings geringer aus.
Im Gegensatz zu den Getreidemärkten zeigen sich die Proteinträger noch relativ preisfest.
Insgesamt hat sich die Rohstoffverfügbarkeit nach DVT-Ansicht im Vergleich zu den Vorjahren aber verbessert. Für das laufende Wirtschaftsjahr rechnet der DVT mit einer Marktkonsolidierung.
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