E-Bike-Fahrer stürzt über Bewässerungsschlauch: Haftet der Landwirt?


In Rheinland-Pfalz übersieht ein E-Bikefahrer den Bewässerungsschlauch eines Landwirtes. Er stürzt und verletzt sich. Droht dem Landwirt ein Strafverfahren?
Ein 66-jähriger E-Bike-Fahrer für am 1. Juni den Radweg entlang der B38. Über diesen Radweg lag allerdings auch der Bewässerungsschlauch eines Landwirtes. Der E-Biker übersah zunächst den Schlauch, der vom Landwirt nicht gekennzeichnet war. In letzter Sekunde erkannte der Radfahrer das Hindernis, stürzte aber dennoch und verletzte sich. Der 66-Jährige erlitt eine Platzwunde am Kopf und mehrere Schürfwunden am Körper. Zur weiteren Behandlung wurde er in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. Der Landwirt musste den Schlauch umgehend von dem Radweg entfernen und möglicherweise mit einem Strafverfahren rechnen.
Landwirt und Bike-Fahrer vor Gericht: Landwirt musste zahlen
Ein ähnlicher Fall hat im Jahr 2021 die Gerichte beschäftigt: Damals stürzte ebenfalls ein E-Bike-Fahrer, auf einem Feldweg, über Schwellen und Schotter eines Landwirtes. Der Landwirt musste damals 4.500 Euro Strafe zahlen. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass der Landwirt mit einem Warnschild auf die Schotterschwellen hätte hinweisen müssen. Die Schotterschwellen seien optisch schwer zu erkennen und die Strecke werde von Fahrradfahrern auch in schnellerem Tempo befahren. Der Schwellenbau sei deshalb ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr.
Wie agrarheute kürzlich berichtete, sollen in Deutschland zahlreiche Feldwege zu Fahrradwegen umgewandelt werden. Das versetzt Landwirte in Sorge. Sie befürchten mehr Streit und Unfälle, wenn Freizeitvolk und Bauern aufeinander treffen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.