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Ernährung und Gesundheit

EFSA: Lebensmittel nur selten zu stark mit Rückständen belastet

am Mittwoch, 28.05.2014 - 13:53 (Jetzt kommentieren)

Parma - Die übermäßige Belastung von Nahrungsmitteln mit Pflanzenschutzmittelrückständen bleibt in Europa die Ausnahme. Zu diesem Ergebnis kommt die EFSA in ihrem aktuellen Jahresbericht.

Der Jahresbericht über Pestizidrückstände in Lebensmitteln aus 27 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Island wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gerade zum fünften Mal veröffentlicht.
 
Danach lagen die Rückstandsmengen 2011 bei mehr als 97 Prozent (%) der Proben unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Die Untersuchung stützt sich auf mehr als 79.000 Lebensmittelproben, die von nationalen Behörden auf annähernd 900 Substanzen analysiert wurden. Wie die EFSA weitermitteilte, führte jedes der 29 berichtenden Länder zwei Kontrollprogramme durch: ein nationales Programm, das jedes Land selbst gestaltet, und ein von der EU koordiniertes Programm, bei dem alle nationalen Stellen einheitliche Kontrollen durchführen müssen. Die Rückstandsanalysen berücksichtigten dabei sowohl Wirkstoffe, die in der EU zur Verwendung zugelassen sind, als auch solche, die in Europa nicht zum Einsatz kommen.
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Mehr als die Hälfte vollständig rückstandsfrei

Im Rahmen der nationalen Programme lagen die Rückstände bei 97,5 % der analysierten Proben unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Dabei zeigten Biolebensmittel mit einem Anteil von 0,5 % eine niedrigere Überschreitungsquote als konventionell erzeugte Produkte, die in 2,6 % der Fälle beanstandet wurden. Importe aus Drittstaaten wiesen in 3,7 % der Fälle zu hoheWerte auf. Im EU-koordinierten Programm blieben 98,1 % der analysierten Proben innerhalb der zulässigen Grenzwerte, wobei laut EFSA 53,4 % der Proben überhaupt keine messbaren Rückstände enthielten.
 
Am häufigsten übermäßig belastet war Spinat mit einem Überschreitungsanteil von 6,5 %; es folgten Bohnen mit Hülsen, Orangen, Gurken und Reis. Die niedrigsten Überschreitungsquoten wurden bei Weizenmehl und Kartoffeln festgestellt, nämlich 0,3 % beziehungsweise 0,6 %.

Kaum Langzeitrisiken

Ausgehend von den Überwachungsergebnissen des Jahres 2011 gelangt die EFSA zu dem Schluss, dass 99 % von 171 untersuchten Pflanzenschutzmitteln kein ernährungsbedingtes Langzeitrisiko für die Gesundheit der Verbraucher darstellen. Unter derAnnahme besonders ungünstiger Umstände konnte für die Wirkstoffe Dieldrin und Heptachlor ein Gesundheitsrisiko für Verbraucher nicht ausgeschlossen werden. Beide Substanzen sind in der EU seit 1979 verboten, kommen jedoch aufgrund ihrer Persistenz in der Umwelt immer noch in der Lebensmittelkette vor. Die EFSA betonte jedoch, dass ihre Ergebnisse eine breite Sicherheitsspanne enthielten, da bei den Berechnungen die menschliche Exposition gegenüber Pestizidrückständen bewusst überschätzt werde. Darüber hinaus untersuchte die EFSA auch mögliche Risiken durch Mehrfachrückstände. Laut Bericht wurde dabei festgestellt, dass im Fall von Birnen zwei von 1.364 Proben oder 0,15 % Mehrfachrückstände enthielten, die in der Summe zu einer Exposition oberhalb des zulässigen Grenzwerts führten.

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