Sechs Jahre nach der EHEC-Krise hat die Stadt Hamburg ihren Rechtsstreit mit spanischen Gurkenherstellern um den Auslöser der gefährlichen Krankheitswelle in Deutschland beigelegt. Die Gesundheitsbehörde habe sich im Berufungsverfahren am Oberlandesgericht mit der spanischen Klägerin sowie einer weiteren spanischen Beteiligten geeinigt, sagte ein Behördensprecher am Mittwoch auf Anfrage.
Statt der ursprünglich geforderten hohen Millionensummen werde Hamburg nun jeweils einen mittleren sechsstelligen Betrag an die Klägerin und an die Beteiligte zahlen. Genaue Summen nannte der Sprecher nicht.
EHEC-Krise: Spanische Salatgurken waren nicht die Ursache
Die damalige Gesundheitssenatorin von Hamburg, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), hatte im Mai 2011 erklärt, dass Gesundheitsexperten des Hamburger Hygiene-Instituts nach intensiver Suche spanische Salatgurken als Quelle des EHEC-Erregers ausgemacht hätten.
Die spanischen Unternehmen gingen gegen den Vorwurf rechtlich vor und verlangten laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung Schadenersatz in Höhe von knapp 2,3 Millionen Euro. Denn nur wenige Tage später teilte Prüfer-Storcks mit, dass auf den Gurken zwar EHEC-Darmkeime gefunden worden seien - aber nicht die des grassierenden Typs.
Bei der bislang größten EHEC-Epidemie in Deutschland starben 53 Menschen, insgesamt 3.800 erkrankten. Als Ursache für die Infektionen wurden letztlich aus Ägypten importierte Bockshornklee-Samen ausgemacht.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.