Während die Entwicklung an den Agrarmärkten zuversichtlich stimmt, verunsichert die Diskussion um die Gemeinsame Agrarpolitik. Das Unternehmensergebnis ist im abgelaufenen Wirtschaftsjahr auf 22.000 Euro je Familienarbeitskraft gesunken, so dass ein Landwirt monatlich im Durchschnitt 1.830 Euro brutto verdiente.
Als "gering und gefährlich schlecht" bezeichnete Sonnleitner dieses "Gehalt". Und ich denke, da kann man nur zustimmen. Das durchschnittliche Unternehmensergebnis eines landwirtschaftlichen Betriebes verringerte sich im Wirtschaftsjahr 2009/2010 um weitere sieben Prozent auf 30.800 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Markt und Politik beeinflussen die Einkommen
Die Nachfrage und der Preis stehen auf der einen Seite. Auf der anderen steht die Gemeinsame Agrarpolitik. Der Markt und die Politik - von beiden Faktoren hängt der wirtschaftliche Erfolg eines jeden Landwirtes ab. Die Politik entlohnt über die von der Produktion entkoppelte Flächenprämie (im Bundesdurchschnitt 315 Euro ja Hektar) die Leistungen, die am Markt nicht honoriert werden. Laut Sonnleitner machten die EU-Direktzahlungen fast 70 Prozent des oben genannten Unternehmensergebnisses von 30.800 Euro aus.
Viel Platz für Interpretationen
Um die Wettbewerbsnachteile der deutschen Landwirte auszugleichen, ist die finanzielle Unterstützung dringend nötig. Die strikten Vorgaben des Verbraucher-, Tier und Umweltschutzes gehen weit über die Weltmarktverhältnisse hinaus. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, was die Verhandlungen rund um die Agrarreform bringen. Das von EU-Agrarminister Ciolos vorgelegte Papier lässt viel Platz für Interpretation. "Wir können darin durchaus eine Grundlage für eine bauernverträgliche Fortentwicklung der EU-Agrarpolitik entdecken, sie kann sich aber auch gegen die Bauern entwickeln", stellte Sonnleitner fest und betonte, dass er als Optimist vom Guten ausgehe. Dennoch scheint klar zu sein, dass sich Deutschland schrittweise auf eine EU-weite Angleichung bei den Flächenprämien einstellen muss. Inwieweit diese Angleichung das Einkommen der deutschen Landwirte beeinflusst, bleibt abzuwarten.
Aufwärtsentwicklung wird sich fortsetzen
Zu hoffen bleibt, dass sich die Preise an den Agrarmärkten weiter nach oben entwickeln. Aber zum Glück springt die Konjunktur an und die Nachfrage nach hochwertigen Agrarprodukten steigt und somit auch die Preise. Kurz um, es geht bergauf. Präsident Sonnleitner geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung in den Betrieben - aus jetziger Sicht - weiter fortsetzten wird. Letzten Endes sieht es für mich so aus, als ob sich jeder Landwirt in erster Linie auf sein eigenes Management verlassen muss.
{BILD:138359:jpg}Anke Serfling
Redakteurin agrarheute.com
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