Auch
Lettland gab einen Abzug von Direktzahlungsmitteln bekannt, um die Zweite Säule aufzustocken, nämlich 7,46 %. Das baltische Land gehört zu den EU-Ländern mit dem geringsten Direktbeihilfensatz je Hektar. Umverteilungen zwischen den Mitgliedstaaten sollen einer Aufstockung des Beihilfenniveaus in bislang benachteiligten Ländern zugute kommen. Die Staats- und Regierungschefs einigten sich bei der Festlegung des EU-Haushaltsrahmens 2014 bis 2020 darauf, dass keinem Land weniger als 195 Euro je ha für Direktzahlungen zur Verfügung stehen sollen. Stimmen in Riga begründeten den unerwarteten Schritt damit, dass die Direktbeihilfen mehr den Landbesitzern als den Bauern zugute kämen.
Polen hingegen - unter dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Marek Sawicki noch ein glühender Verfechter der Zweiten Säule - zieht ein Viertel der Gelder aus der Ländlichen Entwicklung ab, um die Direktbeihilfen aufzustocken. Diese Möglichkeit steht nur den seit 2004 beigetretenen Mitgliedstaaten offen. Allerdings strebt Warschau an, die Lücke in der Ländlichen Entwicklung teilweise mit geeigneten Strukturfondsmitteln zu stopfen. Die Slowakei und Kroatien folgen Polen: Bratislava will 21,3 % der Mittel für den ländlichen Raum in die Erste Säule transferieren, Zagreb 15 %, wie Agra-Europe berichtet.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.