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Die Eisheiligen: Servatius

am Freitag, 13.05.2016 - 06:30 (Jetzt kommentieren)

"Wärmt sich nachts um Servatius der Bauer mit Grog, verharren die Bienen tagsüber im Stock" - eine Bauernweisheit zum heutigen 3. Eisheiligen, Servatius.

Eisheilige: 13. Mai - Servatius

Mit Servatius klopft am 13. Mai der dritte Vertreter der Eisheiligen an die Pforten. Er macht als Patron von Maastricht, Limburg, Goslar, Quedlinburg und des Bistums Worms sowie der Schlosser und Tischler von sich reden.

Servatius, der bei Rheuma, Fußschmerzen und Fieber angerufen wird, gilt auch als Helfer bei Mäuse- und Rattenplagen. Der auf Bildern als Bischof mit Buch, Schlüssel, Stab und Drachen dargestellte Heilige wurde vermutlich in Armenien geboren. Sein Geburtsjahr ist allerdings nicht bekannt.

Auf der Synode von Sardika, dem heutigen Sofia, die im Jahr 342 stattfand, bekämpfte er heftig die Irrlehre des Arius. Noch vor dem Jahr 345 ernannte man Servatius, der im Jahr 384 starb, zum Bischof von Tongern.

Eintrittswahrscheinlichkeit in den letzten Jahren abgenommen

Im Gegensatz zur Schafskälte, die wir mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von 89 Prozent in der 2. Junidekade erwarten können, ergibt sich für die Eisheiligen nur eine 67-prozentige Eintrittswahrscheinlichkeit. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es die Eisheiligen mit der Pünktlichkeit nicht mehr so genau nehmen.

Es gibt Jahre, in denen die Eisheiligen ganz fern bleiben oder sogar im wahrsten Sinne des Wortes zu Heißheiligen ausarten. So geschehen im Jahr 1945, als zu Servatius in Mitteldeutschland Tageshöchsttemperaturen von mehr als 33 Grad gemessen worden sind.

Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der vier gestrengen Herren samt einer Frau wird im Zuge des Klimawandels weiter abnehmen. Mitunter laufen sogar die sogenannten kleinen Eisheiligen Urban (25. Mai) und Philipp (26. Mai) ihren großen Vorbildern den Rang ab.

Maikäfer in der Kältestarre

Dennoch: Nach kühlen Nächten kann man jetzt auch wieder die Maikäfer, in Kältestarre verfallen, an den Blättern der Bäume hängen sehen. Die gefürchteten Spitzenpopulationen der Maikäfer treten allerdings nur in einem etwa 35-jährigen Rhythmus auf.

Auch die Bienen und Hummeln haben bei Temperaturen unter 8 °C große Probleme auf Honig- und Pollensuche zu gehen. Ihre Flugmuskulatur muss eine bestimmte Schwellentemperatur erreichen.

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