Die Kommission fährt hinsichtlich der Zuckerversorgung mehrgleisig: Vorhandene EU-Bestände von Nicht-Quotenzucker in Höhe von 500.000 Tonnen wurden bereits im März zur Vermarktung freigegeben, gleichzeitig wurde ein zollfreies Importkontingent über 300.000 Tonnen Drittlandszucker eröffnet.
Ende Mai wurde die Entscheidung getroffen, noch einmal 200.000 Tonnen Zucker zollfrei in die EU zu lassen. Die damit verbundenen Importlizenzen will die Kommission in diesen Tagen ausstellen. Bei zu hoher Nachfrage wird ein Verteilungsschlüssel angelegt. Angesichts hoher Weltmarktpreise klagen europäische Unternehmen bereits seit geraumer Zeit über Versorgungsengpässe.
Im Rahmen der Zuckermarktreform hat sich die EU innerhalb weniger Jahre vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur gewandelt. Eigentlich sollten auftretende Defizite zum Großteil durch Einfuhren aus den Partnerländern Afrikas, der Karibik und des Pazifik (AKP-Staaten) ausgeglichen werden. Doch die Weltmarktpreise waren in den vergangenen Monaten so hoch, dass für diese Länder keine Notwendigkeit bestand, in die EU zu liefern.
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