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+++ Update vom 17.4.2020 +++

Erster Corona-Todesfall unter osteuropäischen Erntehelfern

Erntehelfer im Spargel
am Freitag, 17.04.2020 - 10:52 (Jetzt kommentieren)

In Baden-Württemberg hat es den ersten Corona-Toten in einer Erntehelfer-Unterkunft gegeben. Das Stuttgarter Innenministerium bestätigte den Fall. Der Rumäne hat sich wohl in Deutschland infiziert.

Unter den osteuropäischen Erntehelfern soll es einen ersten Todesfall infolge einer Corona-Infektion gegeben haben, meldet der Spiegel. Am 11. April wurde ein 57-jähriger rumänischer Arbeiter tot in seiner Unterkunft im baden-württembergichen Bad Krotzingen aufgefunden. Ein Test bestätigte die COVID19-Infektion.

Der Mann war schon seit einiger Zeit in Deutschland und hat sich wohl hier infiziert. Vor seinem Tod hatte der Erkrankte über Husten und Schnupfen geklagt. Das baden-württembergische Innenministerium bestätigte den Fall.

Das Gesundheitsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald hat laut Spiegel Maßnahmen ergriffen, um einen weiteren Ausbruch der Seuche unter den Erntehelfern zu verhindern. Unter anderem würden jetzt ­– wie in einem solchen Fall üblich ­– die Kontaktpersonen des Mannes ermittelt, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsamts.

Lesen Sie in unserem Topthema, wie Sie jetzt an Erntehelfer kommen.

Update vom 17.4.2020: Ein weiterer Erkrankungsfall

Mittlerweile wurden alle Personen, die mit dem Verstorbenen in Kontakt standen, isoliert und werden vom Gesundheitsamt überwacht. Bisher wurde bei einer weiteren Person eine Corona-Infektion festgestellt. Die Ehefrau des Verstorbenen sei hingegen symptomlos, meldet das Gesundheitsamt.

Nach derzeitigem Kenntnisstand hält sich der Betrieb an die Vorgaben zur Beschäftigung von Erntehelfern. Sie leben im Familienverbund in Unterkünften von ein bis vier Personen und haben den Betrieb nicht verlassen.

Nach wie vor großes Interesse an Erntehelfern

In deutschen Sonderkulturbetrieben besteht nach wie vor großes Interesse an den Erntehilfskräften aus dem Osten. Insgesamt 80.000 Arbeitskräfte will die Bundesregierung im April und Mai unter gesundheitlichen Auflagen nach Deutschland einfliegen lassen.

DBV-Präsident Joachim Rukwied erklärte gegenüber der Rheinischen Post", auf der entsprechenden Website des DBV hätten sich bislang 1.500 Betriebe eingetragen und 23.500 Arbeitskräfte registriert ­– 16.500 für April und 7.000 für Mai.

Die Einflug-Aktion der Bundesregierung hat deutschlandweit allerdings nicht nur Begeisterung hervorgerufen. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Landwirtschaft gibt es Kritik hinsichtlich der gesundheitlichen Sicherheitsaspekte.

Mit Material von dpa, Spiegel, Gesundheitsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald

So reagieren deutsche Landwirte auf die Corona-Krise

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