Über das Ziel der GAP-Reform, die landwirtschaftliche Erzeugung ab 2014 umweltfreundlicher zu machen, waren sich die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten während einer ersten Aussprache beim Agrarministerrat in Luxemburg einig. Über den richtigen Weg zum Ziel wurde allerdings sehr kontrovers debattiert. Hauptstreitpunkte sind die neuen Umweltanforderungen, die die EU-Kommission an 30 Prozent (%) der Direktzahlungen bindet. Außerdem beklagten sich die EU-Mitgliedstaaten mit niedrigen Direktzahlungen über die in der Reform geplante Angleichung zwischen dem Osten und dem Westen der EU, die ihnen viel zu langsam geht.
Das Vereinigte Königreich, Deutschland, die Tschechische Republik und die Slowakische Republik sind gegen jegliche Deckelung der Beihilfen. In einer öffentlich übertragenen Aussprache zum Kommissionsvorschlag kam die Kritik aus unterschiedlichen Richtungen.
Flächenstilllegung stößt auf Ablehnung
Vor allem die 7% der Ackerfläche, die die Kommission für den Naturschutz stilllegen möchte, stoßen in Deutschland, im Vereinigten Königreich, in der Tschechischen Republik, in der Slowakischen Republik und in Finnland auf Ablehnung. Es sei unsinnig, in Zeiten steigender Nachfrage von Lebensmitteln auf Flächen zu verzichten, betonte die britische Landwirtschaftsministerin Caroline Spelman. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos konterte, es ginge ihm nicht um die traditionelle Flächenstilllegung, da zum Beispiel alle bestehenden Landschaftselemente auf dem Acker angerechnet werden. Die langfristige Produktivität wird nach seiner Ansicht durch zusätzlichen Bodenschutz verbessert. Ciolos rechnet nicht mit einem Rückgang der Erzeugung durch die neuen Umweltmaßnahmen.
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