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Politik EU

EU-Agrarrat berät über CETA und Welternährung

am Mittwoch, 01.10.2014 - 08:30 (Jetzt kommentieren)

Mailand - Beim informellen Treffen des EU-Agrarrats hat Österreichs Minister Andrä Rupprechter eine umfassende Analyse des geplanten Freihandelsabkommens mit Kanada (CETA) verlangt, speziell für den Bereich Agrarprodukte.

Beim informellen Treffen des EU-Agrarrats, das gestern in Mailand zu Ende ging, erklärte Rupprechter, die Agrarminister müssten von der Kommission genau über die möglichen Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) informiert werden. Der Minister sieht sich mit seinem Anliegen von vielen Agrarministern unterstützt. "Angesichts der schwierigen Marktsituation für landwirtschaftliche Produkte durch die Russlandkrise ist besondere Sensibilität gefragt", so Rupprechter.
 
Der Österreicher hob hervor, dass ein Freihandelsabkommen für die europäische Landwirtschaft durchaus Chancen biete. Bei CETA könne es im Landwirtschaftsbereich Gewinner unter den europäischen Erzeugern geben, beispielsweise in den Bereichen Obst, Fruchtzubereitungen, Saft und Wein. Negativ betroffen könnte aber die Fleischbranche sein. Rupprechter rief dazu auf, das Abkommen bei einer der nächsten Agrarräte auf die Tagesordnung zu setzen.
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Kernthema Ernährungssicherung

Vor dem Hintergrund der kommenden Expo 2015 war das Hauptthema des Treffens die Ernährungssicherung. Bundeslandwirtschaftsminister Christan Schmidt hat die EU-Agrarpolitik vor dem Vorwurf in Schutz genommen, sie trage zum Welthunger bei. "Die europäische Agrarpolitik wird durch die verstärkte Marktausrichtung sowie die Förderung einer nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln ihrer globalen Verantwortung für die Welternährung gerecht", erklärte Schmidt.
 
Die Sicherung einer angemessenen Ernährung für alle Menschen bleibe die globale Herausforderung für das 21. Jahrhundert, sagte der Minister. Dafür seien erhebliche Investitionen in die Entwicklung einer leistungsfähigen Land- und Ernährungswirtschaft erforderlich. Dafür müsse man geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Schmidt verwies in diesem Zusammenhang auf die zentrale Bedeutung einer guten Regierungsführung in den von Hunger und Armut betroffenen Staaten. Deutschland unterstütze diese Länder, auch durch die Bereitstellung von Wissen und Technologie.
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