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Ernährung und Gesundheit

EU-Honigimporte aus China um 50 Prozent gestiegen

am Dienstag, 09.07.2013 - 15:54 (Jetzt kommentieren)

Brüssel - Copa-Cogeca warnt vor einer Überschwemmung des EU-Marktes mit billigen Honigimporten aus China und fordert von der EU Anti-Dumping-Maßnahmen zu erwägen.

In einem Schreiben an den EU-Handelskommissar Karel de Gucht warnt die Dachorganisation der EU-Landwirte und -Genossenschaften, Copa-Cogeca, vor einer Überschwemmung des EU-Marktes mit billigen Honigimporten aus China, denen nicht so hohe Produktions- und Arbeitskosten zugrunde liegen würden. Copa-Cogeca appellierte an die EU-Kommission, die Kontrollen auszuweiten und die Möglichkeit anzudenken, Anti-Dumping-Maßnahmen gegen diese Importe zu ergreifen.

Einfuhrpreise sind die niedrigsten

Laut dem Vorsitzenden der Copa-Cogeca Arbeitsgruppe "Honig", Etienne Bruneau, sind in den vergangenen fünf Jahren die EU-Honigimporte aus China um 50 Prozent angestiegen. "Die Einfuhrpreise für chinesischen Honig sind im Vergleich die niedrigsten. Sie belaufen sich maximal auf die Hälfte der europäischen Preise. Die Imker in der EU sind somit unlauterem Wettbewerb ausgesetzt, der insbesondere in den ländlichen Gebieten der Union Tausende Arbeitsplätze gefährdet", warnte Bruneau vor den wirtschaftlichen Folgen. Bei derartiger Konkurrenz könnten europäische Imker kein angemessenes Einkommen mehr erzielen. Unter diesen Umständen bräuchten sie nicht mehr nur den aktuellen Durchschnitt von 400 Bienenstöcken, um daraus ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern dreimal so viele, und das sei schlicht nicht machbar, ergänzte Copa-Cogeca-Generalsekretär Pekka Pesonen.
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215.000 Tonnen Honig jährlich in der EU erzeugt

Vor diesem Hintergrund fordert Copa-Cogeca die EU-Kommission auf, die Möglichkeit von Anti-Dumping-Maßnahmen zu überprüfen und dabei die Erfahrungen und Aktionen zu berücksichtigen, die in anderen Teilen der Welt - wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika - gemacht wurden. Überdies müssten auch die Kontrollen verbessert werden, damit "wir die natürlichen Eigenschaften des Honigs betonen und den Verbrauchern ein sicheres wie auch qualitativ hochwertiges Produkt bieten können", so Pesonen.
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Europa blicke auf eine lange Honig-Tradition sowohl bei der Produktion als auch beim Konsum zurück. Die Bienenzucht sei eine wichtige wirtschaftliche Aktivität und für die Pflanzenbestäubung in Europa von zentraler Bedeutung. Mit einer EU-Produktion von rund 215.000 Tonnen Honig pro Jahr und einem zunehmenden Verbrauch, würden laut Bruneau in der EU 60 Prozent des hier konsumierten Honigs hergestellt.

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