Kritik kam vom europäischen Automobilhersteller- Verband ACEA: Südkorea werde erlaubt, Ausfuhren von Schlüsselindustrien zu subventionieren. Es ist laut EU-Kommission für die Union das wichtigste Freihandelsabkommen aller Zeiten. Es werden praktisch alle Zölle aufgehoben. Auf Seite der Europäer müssen die EU-Staaten und das Europaparlament noch zustimmen, damit der Pakt in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Kraft treten kann.
Europäische Warenexporteure werden jährlich 1,6 Milliarden Euro an Zöllen in dem asiatischen Land sparen. Die EU verzichtet ihrerseits auf 1,1 Milliarden Euro schwere Zölle für Importe aus Südkorea. Während der zweijährigen Verhandlungen hatte besonders die europäische Autobranche Druck gemacht, weil sie Vorteile für ihre koreanischen Konkurrenten befürchtete. EU-Handelskommissarin Catherine Ashton sagte, dass deswegen Schutzmechanismen vereinbart wurden, die beispielsweise bei einem starken Anstieg von Autoimporten aus Südkorea ziehen. "Wir haben uns mit den Autoherstellern hingesetzt und sind ihre Probleme durchgegangen", sagte die britische Kommissarin. Der Marktanteil von EU-Autoherstellern in Südkorea liege bei drei Prozent und können weiter steigen.
Duty-Drawback-Verfahren
ACEA-Generalsekretär Ivan Hodac erklärte, das Abkommen verletzte die Interessen von wichtigen Industrien in Europa, darunter die der Autobranche. "Wir rufen die EU-Staaten auf, den derzeitigen Text nicht zu ratifizieren (billigen)." Er erlaube unfaire Konkurrenz. ACEA ist insbesondere erbost über das sogenannte Duty-Drawback- Verfahren in Korea. Damit können koreanische Autohersteller auch künftig Zölle, die für importierte Autoteile aus China oder anderen Billigländern anfallen, zurückerstattet bekommen.
Korea ist einer der wichtigsten Absatzmärkte in Asien
Koreanische Verbraucher kaufen jedes Jahr europäische Waren im Wert von 25 Milliarden Euro. Die EU-Agrarwirtschaft kann laut Ashton auf einen fast vollständigen Abbau der mit 35 Prozent besonders hohen koreanischen Importzölle zählen, was besonders Schweinehaltern, Weinbauern und Herstellern von Whisky sowie Milchprodukten zugutekommen soll. Südkorea strebt stärkere Exporte für Heimelektronik sowie Autos an. (pd)
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