Bei der letzten Handelsrunde am vorigen Freitag (6. Januar) kaufte die staatliche ägyptische Handelsgesellschaft GASC insgesamt 240.000 t Weizen. Die Lieferung erfolgt in der zweiten Märzhälfte 2012. Zwei Partien zu jeweils 60.000 t orderten die Ägypter dabei in Frankreich zu Preisen von jeweils 258,57 USD/t (202 Euro). Einen Zuschlag von 60.000 t bekamen ukrainische Anbieter zum Preis von 259,50 USD/t (203 Euro) und ebenfalls 60.000 kauften die Ägypter aus Russland oder
Kasachstan für 262,90 USD/t (205 Euro). Damit war das französische Angebot günstiger als die Offerten vom Schwarzen Meer. Geholfen hat hier mit Sicherheit die jüngste Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar.
Leer ausgegangen ist diesmal ein argentinisches Angebot für 250 USD/t und auch eine Offerte aus
Rumänien war mit 264,74 USD/t offenbar zu teuer. Allerdings haben sich nicht nur die Angebote des bisherigen Preisführers Argentinien in den letzten vier Wochen verteuert. Am 13. Dezember hatte argentinischer Weizen in der Auktion noch 226 USD/t gekostet und war zu diesem Preise gekauft worden. Auch französischen Weizen (240,5 USD) und eine Lieferung aus Russland 243,98 USD/t konnten die Ägypter vor vier Wochen noch 18 bis 25 USD günstiger einkaufen. Dabei ist für den Anstieg der russischen Preise offenbar auch die zunehmende Transportentfernung zwischen den Lägern und Häfen verantwortlich und in Argentinien zudem die veränderte Einschätzung der eigenen Versorgungslage wegen der befürchteten Trockenheit (La-Nina). Die Frachtkosten für die Lieferungen des französischen Weizens lagen zwischen 18 und 20 USD/t und die Lieferung auch der Ukraine kostete knapp 15 USD/t Fracht und aus Russland 14 USD/t.
Podcast: 'Ziemliches Auf und Ab am Weizenmarkt'
Gemeinsam mit dem dlv-Marktanalysten Dr. Olaf Zinke blicken wir zurück auf die Ereignisse der wichtigsten Agrarmärkte im Jahr 2011. anhören ...
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