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Tierhaltung

EuroTier 2016 mit nachdenklichen Tönen eröffnet

Fachmesse EuroTier 2016
am Dienstag, 15.11.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Eine aktive Strategie „Nachhaltige Landwirtschaft und Nutztierhaltung in 2030“ hat der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, zur Eröffnung der Fachmessen EuroTier und EnergyDecentral gestern in Hannover gefordert.

DLG-Präsident Albrecht Bartmer rief die Landwirtschaft zu "einer durchaus selbstkritischen Analyse des Status quo" auf. Tierwohl und Tiergesundheit seien Themen, die immer mehr Platz in der gesellschaftlichen Diskussion einnehmen würden. "Wir sollten das positiv aufnehmen, denn es sind Themen, die uns ja tatsächlich gar nicht fremd sind", sagte Bartmer.

Für den DLG-Präsident gehören die räumliche Konzentration der Tierhaltung mit ihren Emissionen, der Medikamenteneinsatz, Zuchtziele, Tiergesundheit und Tierwohl auf den Prüfstand. Bei den dann daraus abzuleitenden Zielen werde man immer wieder auf das Spannungsfeld "ökonomische Machbarkeit versus Wünschbarem" stoßen. Dieses Spannungsfeld sei eine dynamische Herausforderung, die nicht ad hoc, sondern über einen Modernisierungspfad zu lösen sei.

Rückzugsgefechte helfen nicht

Bei der Gestaltung des Modernisierungspfades würden den Landwirten neue technische Lösungen und Systemansätze zugute kommen. Daher sieht der DLG-Präsident in den technischen Antworten, die auf einer EuroTier und einer EnergyDecentral gegeben werden, einen unverzichtbaren Baustein einer Tierhaltungsstrategie 2030.

Seiner Meinung nach müssen die Landwirte ihre Expertise aus dem täglichen Tierkontakt, dem Wissen um verantwortungsvolle und deshalb auch wirtschaftlich erfolgreiche Tierhaltung in die agrarkritische Debatte einbringen. Was bestimmt nicht helfe, sei ein Rückzugsgefecht, in dem die Branche Bastion für Bastion des Gewohnten und letztlich ihre Handlungsfähigkeit verliere.

Besitzstände, wenn sie allein aus Vertrauensschutz abgeleitet werden, würden gegen anderslautende gesellschaftliche Erwartungen auf Dauer nicht tragen. Deshalb müsse die Landwirtschaft Konsequenzen ziehen, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa und weit darüber hinaus.

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