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Dieser Plan beschreibt den kostengünstigsten Weg zur Verwirklichung des EU-Ziels, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Basierend auf einer Kosten-Wirksamkeits-Analyse weist der Fahrplan den Weg für sektorbezogene Politiken, nationale und regionale CO2-Reduzierungsstrategien und langfristige Investitionen.
Die EU-Landwirtschaft hat den Angaben der Kommission zufolge einen Anteil von rund 10 Prozent am gesamten Ausstoß an Treibhausgasen, genannt werden vor allem Methan und Lachgas. Vor allem bis 2030 habe der Agrarsektor noch die Chance, weniger Treibhausgase zu produzieren, erklärte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard. Den Erhalt von Grasland, die Rekultivierung von Mooren und den gezielteren Einsatz von Dünger hält sie dabei für vorrangige Maßnahmen.
Spielraum der Landwirtschaft begrenzt
Die kommende GAP-Reform müsse zusätzliche Anreize für klimaschonende Produktionsweisen geben, forderte Hedegaard. Sowohl intensive als auch extensive Methoden könnten in der Landwirtschaft dazu beitragen. Wegen des großen Nahrungsmittelbedarfs für eine wachsende Bevölkerung werde das Einsparungspotenzial der Landwirtschaft aber deutlich begrenzt. Weil in anderen Sektoren leichter Treibhausgase vermindert werden können, dürfte der Anteil des Agrarsektors an den klimaschädlichen Gasen bis 2050 deutlich ansteigen, erklärte die Kommissarin.
Hedegaard: Steigerung des Ziels machbar
Die EU-Kommission hält in ihrem Fahrplan grundsätzlich an ihrem Ziel fest, bis 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen um 20 Prozent zu vermindern. Allerdings macht sie darauf aufmerksam, dass eine Steigerung des Ziels auf 25 Prozent machbar sei. "Dies wäre auch der effizienteste Weg der Umstellung auf eine klimaschonende Wirtschaft ", betonte Hedegaard während der Vorstellung ihres Fahrplans. Eine Erhöhung des Ziels um fünf Prozent werde allein schon erreicht, wenn Energie wirksamer eingesetzt wird. Die Isolierung von Gebäuden spielt dabei eine zentrale Rolle im Konzept der Kommission. Gesetzesvorschläge sollen dazu im Herbst folgen.
Abhängigkeit von Energieimporten verringern
Der Aufbau einer CO2-armen EU-Wirtschaft wird laut Berechnungen der Kommission in den nächsten 40 Jahren zusätzlich zu den derzeitigen Investitionen von 19 Prozent des Bruttoinlandsprodukts weitere jährliche Mittel in der Höhe von etwa 270 Milliarden Euro erfordern. Durch niedrigere Ausgaben für Öl- und Gasimporte sowie durch Effizienzsteigerungen und nachhaltige Energiebereitstellung könnten diese zusätzlichen Investitionen zu einem großen Teil wieder zurückgewonnen werden, wurde betont.
"Fahrplan nicht ehrgeizig genug"
Eine effiziente Umstellung bedeutet für die Kommissarin auch, dass europäische Unternehmen führend auf dem Markt für Umwelttechnologien bleiben und dieser Sektor in der EU zusätzliche Arbeitsplätze schafft. Umweltverbänden ist der Fahrplan nicht ehrgeizig genug. Sie fordern 30 Prozent Treibhausgas-Einsparungen bis 2020. Darauf will die Kommission allerdings nur eingehen, wenn andere Industrie- und Schwellenländer mitziehen. (aiz)
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