In der neuen finnischen Regierung von Ministerpräsident Stubb befinden sich auch drei neue Namen. So ersetzt Antti Petteri Orpo den bisherigen Landwirtschaftsminister Jari Koskinen, der die Regierung verlässt. Unter anderem ist auch Lenita Toivakka als Europa- und Handelsministerin neu vertreten. Die größte Überraschung ist die Ernennung der stellvertretenden Bürgermeisterin Helsinkis Laura Räty zur Ministerin für Soziales und Gesundheit.
Regierungsaufbau
Die Regierung besteht aus 17 Ministern. Davon entfallen jeweils sechs Posten an die konservative Nationale Sammlungspartei (Kansallinen Kokoomus) sowie die Sozialdemokraten (Suomen Sosialidemokraattinen Puolue). Der Grüne Bund (Vihreä Liitto) und die Schwedische Volkspartei Finnlands (Suomen Ruotsalainen Kansanpuolue) erhalten jeweils zwei Minister, während die Christdemokraten einen Sitz bekleiden.
Antti Petteri Orpo
Der 45-jährige Petteri Orpo wurde am Dienstag während der Regierungssitzung vereidigt. Orpo stammt aus der Kommune Åbo und ist Mitglied der konservativen Nationalen Sammlungspartei, der Kansallinen Kokoomus.
Er wurde 2007 ins finnische Parlament gewählt und 2011 mit deutlichen Stimmzahlen bestätigt. Er war zudem als Berater des finnischen Innenministers Ville Itälä tätig.
Rücktritt des Ministerpräsidenten
Die Neuernennungen wurden nötig, weil der bisherige Ministerpräsident Jyrki Katainen im April seinen Rücktritt verkündet hatte. Um weiterzukommen wolle er sich nach Brüssel und auf die europäische Bühne orientieren, so Katainen. Anfang Juni, fast ein ganzes Jahr vor der nächsten Parlamentswahl, trat er zurück.
Wenig Zeit für Veränderungen
Der neuen Regierung bleibt nun also nicht besonders viel Zeit, Großes zu bewirken. Auch Landwirtschaftsminister Orpo traut man in dieser kurzen Mandatperiode von zehn Monaten keine bedeutenden Errungenschaften zu, so Dick Abrahamsson vom schwedischen Landwirtschaftsverband der Region Åboland (Åbolands Svenska Lantbruksproducentförbund).
Finnlands Wirtschaftskrise
Allgemein hätte das Land allerdings einen Umbruch nötig, wie auch ARD-Korrespondent Tim Krohn meint. Er bezeichnet Stubb als "sportlichen Krisenmanager" eines Landes, das immer tiefer ins Minus rutscht. Stubb selbst räumt ebenso ein: "Wir müssen uns mit vielen wichtigen Fragen und Entscheidungen befassen. Die wirtschaftliche Lage ist schwierig."
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