Flut in Australien: Premierminister ruft Notstand aus


Die Situation im Osten Australiens verschärft sich weiter. Jetzt hat die Regierung den Notstand erklärt; dadurch soll Betroffenen schneller und unbürokratischer zu helfen sein.
In Sachen Flut gibt es in Australien immer noch keine Entwarnung. Im Gegenteil. Mittlerweile sind 20 Menschen gestorben, das Hafenbecken von Sydney hat sich braun verfärbt und Menschen kämpfen um ihre Existenz. Heute hat der australische Premierminister Scott Morrison bei einem Besuch der besonders betroffenen Stadt Lismore weitere Maßnahmen angekündigt. Dazu gehören weitreichende finanzielle Hilfen und der sogenannte „nationale Notstand“. Der Premier hat ihn jetzt erstmals für Australien ausgerufen.
Die Idee zu einem „nationalen Notstand“ kam nach den Buschfeuern in 2019 und 2020. Damit sollten die Bundesstaaten bei großen Katastrophen von der Regierung in Canberra besser unterstützt, der Einsatz von Bundesbehörden und der Armee leichter werden. Der Premierminister muss sich deswegen Kritik gefallen lassen. Denn die Lage ist seit Wochen dramatisch, der nationale Notstand und die damit verbundene Hilfe überfällig.
150 Kühe weggeschwemmt
Viele Regionen an der Küste der australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland leiden seit Wochen unter den Wassermassen. Ein besonders hartnäckiges Tief bringt immer neuen Regen. Auch die Metropole Sydney ist stark mitgenommen. Seit 14 Tagen gab es keinen trockenen Tag und mehrere Messtationen verzeichneten wieder mehr als 100 mm Niederschlag binnen 24 Stunden. Es ist der nasseste Jahresbeginn, den die Australier seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen 1858 erlebt haben. Wieder mussten 60.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Folgen für die Australier und ihre Umwelt sind noch nicht abzusehen.
Betroffen sind auch Landwirte. Vieh ist ertrunken, Nutzflächen vernichtet, Futter für die Tiere und Wasser sind vielerorts knapp. Wie etwa der Rinderhalter Paul Weir; er musste mit ansehen, wie die Hälfte seiner 300 Kühe weggeschwemmt wurde. Auch sie sind auf wirksame Hilfe angewiesen. Zum einen um die akuten Folgen abzufedern. Dazu gehört die Versorgung ihrer Tiere. Und zum anderen um wieder aufzubauen, wenn das Wasser hoffentlich irgendwann wieder geht.
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