
Einerseits werde das Land im Rahmen seiner Präsidentschaft des G-20-Wirtschaftsgipfels (Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer) die Preisvolatilität an den Agrarmärkten bekämpfen, sagte Staatspräsident Nicolas Sarkozy laut Dow Jones News. Zugleich werde er auch die französischen Agrarexporte bei der Welthandelsorganisation WTO und der Europäischen Union verteidigen, betonte er.
"Französische Landwirte haben nicht tausend Jahre Feudalherrschaft abgeschüttelt, um sich dem Diktat der Märkte zu unterwerfen", sagte er bei einem Neujahrsempfang für Landwirte in Truchtersheim, einem Dorf im Nordosten Frankreichs.
Regulierung der Rohstoffmärkte vorantreiben
Die Volatilität der Preise für Agrarrohstoffe sei verheerend für die Bauern, erklärte Sarkozy und nannte die Folgen der steigenden Futtermittelpreise für die Viehzüchter als ein Beispiel. Daher werde sich die französische G-20-Präsidentschaft auf die Bekämpfung der Preisvolatilität konzentrieren und die Regulierung der Rohstoffmärkte vorantreiben. "Die Zahl der Transaktionen an den Derivatemärkten hat sich seit August mehr als verdoppelt. Das ist ein besorgniserregendes Zeichen", fügte er hinzu.
Koordination der Agrarpolitik weltweit verbessern
Die Maisvorräte seien auf das niedrigste Niveau seit 1974 gefallen und es drohe eine weltweite Knappheit, die die Spekulation anheize. Daher sei es zwingend erforderlich, die Transparenz bei den Agrarrohstoff-Beständen zu verbessern. Auch müsse die Koordination der Agrarpolitik weltweit verbessert werden, um Nahrungsmittelkrisen zu verhindern und zu bewältigen. Beispielsweise gelte es, einseitige Exportverbote ohne vorherige Beratungen - insbesondere mit den Schwellenländern - zu vermeiden.
Agrarbudget mindestens in heutiger Höhe gefordert
Sarkozy unterstrich, dass die französischen Agrarexporte ein äußerst wichtiger Faktor für die gesamte Wirtschaft des Landes seien. Daher weigere er sich, die französische Landwirtschaftspolitik im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) sowie bei den Verhandlungen mit der WTO oder dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur aufzugeben. Das Budget für die künftige GAP müsse mindestens das derzeitige Niveau haben. Auch sollte die Staatengemeinschaft ihre Interventionspolitik und ihre Möglichkeiten zur Stützung der Preise beibehalten, so Sarkozy. (aiz)
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.