Die französischen Landwirte haben ihre Blockaden an sechs Grenzübergängen zu Deutschland noch gestern Abend beendet. Dies hat der Vorsitzende des Bauernverbandes im Département Bas-Rhin (FNSEA), Franck Sander, gegenüber Medien erklärt. Die protestierenden Landwirte hatten gegen die aus ihrer Sicht vorhandenen "Verzerrungen des Wettbewerbs" und das "Lohndumping" im Fall osteuropäischer Erntehelfer insbesondere in Deutschland demonstriert. Auch ein Grenzübergang nach Spanien war blockiert worden.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande sicherte dem landwirtschaftlichen Berufsstand derweil erneut die Unterstützung der Pariser Regierung zu. "Wir sind auf ihrer Seite", erklärte Hollande gegenüber Pressevertretern in Richtung der Landwirte.
Wie die
AbL bereits in der vergangenen Woche berichtete, hatte die französische Regierung, als Reaktion auf die Proteste einen "Dringlichkeitsplan" vorgelegt. Die mit 600 Millionen Euro ausgestatteten Maßnahmen sollen im wesentlichen die Schulden- und Abgabenlast der Landwirte verringern. Darüber hinaus kündigte Landwirtschaftsminister Michel Barnier die Einrichtung einer Kontrollbrigade in der Wettbewerbsbehörde an, die Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht untersuchen und ahnden soll. Erwägt wird offenbar auch eine Herkunftskennzeichnung "Ursprung
Frankreich" einzuführen. Nach Meinung der AbL liegt das Problem in der Europäischen
Agrarpolitik. Viele Familienbetriebe wirtschafteten bei nationalen Gesetzten für einen europäischen bzw. internationalen Markt. Schon innerhalb Europas führe dies zu massiven Wettbewerbsverzerrungen.
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