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Freistaat: Bundesweite Spitzenposition in der Landwirtschaft erreicht

am Mittwoch, 13.10.2010 - 12:59 (Jetzt kommentieren)

München - 3,5 Milliarden Euro Brottowertschöpfung hat die bayerische Land- und Forstwirtschaft im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Damit wird der Freistaat mit deutlichem Abstand vor Niedersachsen bundesweit zum Agrarland Nummer Eins.

Das geht aus dem Agrarbericht 2010 hervor, den Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am heutigen Mittwoch im Landtag vorgestellt hat.

Wirtschaftlicher Gesamtumsatz: 15 Prozent Landwirtschaft

Danach hängt jeder siebte Arbeitsplatz im Freistaat direkt oder indirekt mit dem Agrar- und Forstbereich zusammen - die hier erzielten Umsätze von 137 Milliarden Euro machen fast 15 Prozent der Gesamtumsätze in der bayerischen Wirtschaft aus. Und die hohe Ausbildungsbereitschaft und die Zahl der Berufsanfänger zeigen laut Brunner, "dass die Agrarberufe attraktiv sind wie selten zuvor". 750 angehende Landwirte hatten im vergangenen Jahr ihre Ausbildung begonnen - so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. 2009 wurden rund 5.400 junge Menschen in einem Agrarberuf ausgebildet.

Strukturwandel verlangsamt sich

Verlangsamt hat sich laut Agrarbericht der Strukturwandel im Freistaat: Während die Zahl der Betriebsaufgaben Anfang des Jahrzehnts bei jährlich rund drei Prozent lag, betrug sie zuletzt 1,9 Prozent. Im vergangenen Jahr gab es im Freistaat rund 113.000 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Größe von über zwei Hektar. Damit liegt jeder dritte deutsche Bauernhof in Bayern, bei einer Durchschnittsgröße von 28,4 Hektar.

Betriebe: 46 Prozent Haupterwerb, 54 Prozent Nebenerwerb

46 Prozent der Betriebe werden im Haupterwerb geführt, 54 Prozent im Nebenerwerb. Die Haupterwerbsbetriebe haben im Wirtschaftsjahr 2008/2009 einen durchschnittlichen Gewinn von 34.100 Euro erzielt, deutlich weniger als im vorausgegangenen hervorragenden Wirtschaftsjahr 2007/2008. Grund dafür waren laut Brunner Preissenkungen bei nahezu allen landwirtschaftlichen Produkten sowie Kostensteigerungen etwa für Düngemittel oder Energie.

Landwirte pflegen und gestalten 85 Prozent der Landesfläche

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Bayern beträgt 3,2 Millionen Hektar, die Waldfläche rund 2,5 Millionen Hektar. Landwirte und Waldbesitzer pflegen und gestalten damit rund 85 Prozent der Landesfläche Bayerns und sorgen nach den Worten des Ministers so "für eine attraktive Kulturlandschaft, um die uns andere Länder beneiden".

Hoher Flächenverbrauch

Sorgen bereitet Brunner in diesem Zusammenhang der hohe Flächenverbrauch: Seit 1980 sind rund 318.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche durch Siedlungs- und Verkehrsprojekte der Nutzung entzogen worden.

Bayerischer Agrarbericht erscheint im zweijährigen Rhythmus

Der Bayerische Agrarbericht wird alle zwei Jahre erstellt. Die jetzige Ausgabe basiert auf Daten der Wirtschaftsjahre 2007/2008 und 2008/2009, beziehungsweise der Kalenderjahre 2008 und 2009. Kernelemente bilden die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft und die Agrarstrukturentwicklung sowie die Fördermaßnahmen. Soweit die Datengrundlage es zulässt, werden auch die regionalen Entwicklungen innerhalb Bayerns aufgezeigt. (pd)

 

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