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Zusammenschluss

Fusion von Dow und DuPont: EU Kommission äußert Bedenken

am Freitag, 12.08.2016 - 14:00 (Jetzt kommentieren)

Kommission prüft den geplanten Zusammenschlusses der US-Chemiekonzerne Dow und DuPont Die EU-Kommission prüft. Bis zum 20. Dezember 2016 muss ein Beschluss da sein.

Die EU-Kommission prüft, ob der geplante Zusammenschluss der US-amerikanischen Unternehmen Dow und DuPont den Wettbewerb bei Pflanzenschutzmitteln, Saatgut und bestimmten petrochemischen Erzeugnissen einschränken könnte. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte zur Einleitung der eingehenden Untersuchung gestern (Donnerstag): „Die Existenzgrundlage der Landwirte hängt davon ab, dass sie zu wettbewerbsfähigen Preisen Zugang zu Saatgut und Pflanzenschutzmitteln haben. Wir müssen sicherstellen, dass der geplante Zusammenschluss nicht zu höheren Preisen oder weniger Innovation bei diesen Produkten führt.“

Die vorläufigen Bedenken der Kommission beim Pflanzenschutz

Sowohl Dow als auch DuPont haben ein umfangreiches Herbizid-Portfolio für eine Reihe von Kulturen (z. B. Getreide, Zuckerrüben und Raps) sowie ein ausgedehntes Insektizid-Portfolio, dem insbesondere Insektizide gegen beißend-kauende Insekten zugehören. Die Kommission hat vorläufige Bedenken dahingehend, dass der geplante Zusammenschluss den Wettbewerb auf den einschlägigen Märkten verringern und die Minderung der Wettbewerbsintensität sich auf Preis, Qualität, Auswahl und Innovation auswirken könnte.

Die Kommission wird zudem die Tätigkeiten von Dow und DuPont auf dem Gebiet der Nematizide prüfen, bei denen es sich um Mittel zum Schutz gegen Fadenwürmer handelt, sowie die bei den Unternehmen in der Entwicklung befindlichen Fungizide.

Schließlich hat die Kommission auch vorläufige Bedenken dahingehend, dass der Zusammenschluss zu einer Verringerung der Innovationen bei Pflanzenschutzmitteln insgesamt führen könnte. Dow und DuPont sind wichtige Innovatoren in der Pflanzenschutzmittelbranche, die durch eine begrenzte Zahl globaler Unternehmen mit bedeutenden FuE-Fähigkeiten gekennzeichnet ist. Der Zusammenschluss würde zum Wegfall eines der wenigen Unternehmen führen, die in der Lage sind, neue Wirkstoffe zu entwickeln und zu vermarkten.

Die vorläufigen Bedenken der Kommission beim Saatgut

Sowohl Dow als auch DuPont entwickeln sogenannte „Gene-editing“-Technologien, die zu einer wesentlichen Beschleunigung der Züchtung neuer Sorten genutzt werden könnten. Die Kommission hat vorläufige Bedenken dahingehend, dass die Unternehmen nach dem geplanten Zusammenschluss weniger Anreize haben könnten, Wettbewerbern Lizenzen für diese Technologien zu gewähren, oder dass sie die Entwicklung konkurrierender Technologien erschweren könnten.

Das neue Unternehmen würde sowohl über ein breites Portfolio an Pflanzenschutzmitteln verfügen als auch einer der weltweiten Marktführer für Saatgut sein, womit es zum größten integrierten Unternehmen in der Branche würde. Die Kommission wird prüfen, ob der Zugang der Wettbewerber zu Pflanzenschutzmittel- und Saatgutanbietern erschwert würde, wenn Dow und DuPont ihre Verkäufe von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut bündeln.

Kommission hat 90 Tage Zeit

Das Vorhaben wurde am 22. Juni 2016 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet. Die Kommission muss nun innerhalb von 90 Arbeitstagen, d. h. bis zum 20. Dezember 2016, einen Beschluss erlassen. Die Einleitung einer eingehenden Prüfung lässt keine Schlüsse auf deren Ergebnis zu.

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