Franz-Josef Möllers, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, sieht der Amtszeit von Johannes Remmel gelassen entgegen: "Ich gehe davon aus, dass Herr Remmel eine gute Zusammenarbeit mit den Bauernverbänden suchen wird und wir uns über unterschiedliche Einschätzungen zu Sachfragen verständigen können".
Unterschiedliche Ansichten zum Bioboom
Einige Punkte des Koalitionsvertrages zwischen SPD und Bündnis 90/Die Grünen sieht er jedoch kritisch. So will die Koalition eine ökologisierung der Landwirtschaft wegen des Biobooms vorantreiben. Möllers bezweifelt indes, dass man von einem "Bioboom" sprechen kann. Aber: "Wir Baurn sind es gewohnt, Herausforderungen am Markt anzunehmen. Sollten sich weitere Chancen in diesem Bereich bieten, werden wir das natürlich anerkennen."
Tierschutzrichtlinien nicht nur NRW-weit verschärfen
Das geplante Verbandsklagerecht von Tierschutzverbänden sei nicht im Sinne der Landwirte, vor allem wenn es zu Verzögerungen in sinnvolle Investitionen führe. Er befürchtet zudem, dass eine Verschärfung der Tierschutzrichtlinien in NRW zu Verzerrungen am Markt führt. Wenn, dann müssten diese Verschärfungen europaweit verankert werden. "Das führt sonst zu höheren Kosten und zur Verschlechterungen unserer Chancen - europaweit und global."
Kampfansage bei intensiv betriebener Landwirtschaft
Wie eine Kampfansage klingt für Franz-Josef Möllers hingegen die Aussage der neuen Landesregierung, dass eine intensiv betrieben Landwirtschaft eine Ursache für den Verlust von natürlichen Lebensgrundlagen, den Rückgang von Tier- und Pflanzenarten, sowie eine Verschlechterung der Wasserqualität verantwortlich sei. "Das unterstellt Fakten, die unterlegt werden müssen. Die Qualität der Lebensmittel ist gut wie nie, Tierschutz so hoch wie nie und die Schonung der Umweltressourchen so stark wie nie." (pd)
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