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Dorf und Familie

Gemeinde verbietet Pflanzenschutzmittel

am Freitag, 12.06.2015 - 07:59 (Jetzt kommentieren)

Die hessische Gemeinde Ahnatal will auf ihren verpachteten Flächen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verbieten. Der Kreisbauernverband spricht von einem "Schwachsinnsbeschluss".

Im nordhessischen Ahnatal wird man auf den Gemeindeflächen künftig keine chemischen Schädlingsbekämpfungs- und Unkrautvernichtungsmittel mehr dulden, wie die Zeitung HNA berichtet. Diese Entscheidung war in der Gemeindevertretung aus Grünen und SPD getroffen worden.
 
Die heimischen Landwirte sind verärgert über das Verbot. Betroffen sind zehn Landwirte und eine Fläche von 20 Hektar.

Ein 'Schwachsinnsbeschluss'

Erich Schaumburg, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, bezeichnet die Entscheidung gegenüber der HNA als einen "Schwachsinnsbeschluss". Landwirte mit konventionellem Ackerbau seien auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln angewiesen, um ihren Betrieb wirtschaftlich führen zu können, so Schaumburg. Diese würden ohnehin nur als letzter Ausweg angewandt. Und ein Sachkundenachweis ist für die Verwendung zudem zwingend notwendig.
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Flächen lieber brachliegen lassen

Die von der Gemeinde verpachtete Acker- und Grünlandflächen Flächen seien überall verteilt, was die Bewirtschaftung insgesamt erschwere und ganz besonders die Nebenerwerbslandwirte treffe, so ein Ortslandwirt gegenüber der HNA. Er berichtet weiterhin, dass er von einigen Kollegen bereits gehört hätte, sie würden diese Flächen brachliegen lassen, wenn das Verbot tatsächlich umgesetzt werde.
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Informationsaustausch und Zusammenarbeit wichtig

Auf einen sachlichen Dialog hofft Martin Homburg, der ebenso vom Verbot betroffen ist. Er wünscht sich, dass durch den Austausch fachlicher Information die Leistungen der örtlichen Landwirte für den Naturschutz anerkannt werden und man so weitere Regelungen mit den Betroffenen gemeinsam entwickelt. Homburg meint: "Es gibt positive Erfahrungen der Zusammenarbeit mit Umweltschützern, die nicht durch Verbote gefährdet werden sollten, die weder ökologisch, ökonomisch noch soziologisch zukunftsfähig sind".
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