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agrarheute Podcast

Generationenfrage: Der Talk zur Hofübergabe

Der agrarheute Podcast Generationenfrage ist aus der Sommerpause zurück, mit gleich mehreren Gästen zum Thema Hofübergabe.

am Montag, 27.09.2021 - 11:45

Der agrarheute Podcast Generationenfrage kommt aus der Sommerpause und hat zum Start gleich drei spannenden Gäste mitgebracht. Redakteurin Wiebke Herrmann spricht mit Hofübergeber Heinz-Hermann Wolper und den Hofübernehmenden Anne Korte und Leo Rösel über die Hofübergabe. 

Anne Korte: Einstieg in den elterlichen Betrieb nach dem Studium

Anne Korte steht derzeit am weitesten im Prozess der Hofübergabe. Ihre Familie und sie haben sich bereits früh mit dem Thema Hofübergabe beschäftigt, da war Anne Anfang 20. Ihr jüngster Bruder war damals gerade erst 14 Jahre alt. Während ihres Studiums absolvierte Anne einige Praktika und nach dem Studium war sie sich sicher, dass sie sich eine Übernahme des elterlichen betriebs gut vorstellen kann. Kurz vor Ende des Studiums teilte sie ihren Eltern diese Entscheidung mit. Zwei ihrer drei Brüder hatten derweil kein Interesse an der Hofübernahme. Der jüngste Bruder behält sich derzeit in den Einstieg in den Betrieb noch vor. Anne hält mittlerweile Anteile an den verschiedenen Betriebszweigen und sagt "Wir haben festgestellt, dass meine Eltern und ich gut zusammenarbeiten, wenn jeder seine Aufgabenbereiche hat."

Heinz-Hermann Wolper: Jüngerer Sohn baut eigenen Betriebszweig auf

Auch Heinz-Hermann Wolper hat sich die Arbeit mit seinem Sohn mittlerweile aufgeteilt. Doch zuvor stellte sich der Landwirt schon auf eine Aufgabe des Hofes ein. Sein älterer Sohn hatte nach seinem Schulabschluss kein Interesse an der Landwirtschaft. "Damals war noch nicht abzusehen, dass ein jüngerer Bruder Landwirtschaft machen wird, deshalb trennte ich mich damals von den Milchkühen", berichtet Heinz-Hermann Wolper in der Gesprächsrunde. Doch kurz vor dem Schulabschluss signalisierte sein jüngerer Sohn Interesse, den Betrieb zu übernehmen. Nach der landwirtschaftlichen Ausbildung und einem Auslandjahr stieg sein Sohn in den Betrieb ein und baute sich einen eigenen Betriebszweig auf. Es sei wichtig gewesen, dass der Betrieb sich weiterentwickelt, damit eine weitere Familie davon leben kann, erklärt Heinz-Hermann Wolper.

Leo Rösel: Zurück in den Haupterwerb, aber zunächst nur angestellt beim Vater

Leo Rösel hat bis zum Frühjahr dieses Jahres noch in außerhalb des Betriebs gearbeitet. Im Frühjahr beendete der Junglandwirt seinen Job und stieg vollständig in den elterlichen Betrieb ein. Zuvor wurde der Betrieb 15 Jahr im Nebenerwerb geführt. Leo entschied sich mit seinem Einstieg in den Hof dazu, den Betrieb wieder in den Vollerwerb zurückzuführen. Im Moment ist Leo bei seinem Vater angestellt. Sein Vater wird noch mindestens 5 Jahre Betriebsleiter bleiben. Trotzdem hat Leo bereits heute viel Entscheidungsspielraum bei der täglichen Arbeit oder auch bei Investitionen. Konkrete Schritte in Richtung Hofübergabe ist die Familie jedoch noch nicht gegangen. Da fehle ihm manchmal etwas die Sicherheit, sagt Leo. Auch wenn er weiß, dass er den Betrieb übernehmen wird, würde er gern schon jetzt erste Schritte der Hofübergabe mit seinen Eltern planen.