Während Umweltminister Markus Söder von der CSU Unterstützung für das Ansinnen zeigt, Bayern zur gentechnikfreien Zone zu machen, betont sein FDP-Kabinettskollege Wolfgang Heubisch aus dem Wissenschaftsressort die Chancen der Biotechnologie. Heubisch hat davor gewarnt, sich Möglichkeiten, auch mit Freilandversuchen, vorschnell zu verbauen. Für Aufregung sorgte zuletzt eine Reise Söders Anfang August nach Israel, zu der auch ein Treffen mit Gentechnikforschern gehörte. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung berief sich Söder danach auf Warnungen israelischer Wissenschaftler vor den Gefahren möglicher Freilandversuche, woraufhin die Forscher aus Israel protestierten und sich offenbar falsch zitiert fühlten. Auch Heubisch schlug offenbar in diese Kerbe und nannte Söders Äußerungen nicht nachvollziehbar.
Der als gentechnikkritisch bekannte Bund Naturschutz in Bayern (BN) hat sich ebenfalls in die Debatte eingeschaltet. Der BN mahnt an, Forschung müsse den Menschen dienen und nicht den Kapitalinteressen der Agrochemiekonzerne. Ertragssteigerungen könnten nach wie vor mit konventionellen Methoden sehr gut erzielt werden. Der BN-Vorsitzende Prof. Hubert Weiger warnte vor Patentierung und Monopolisierung genetischer Ressourcen durch wenige Großkonzerne. (AgE)
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