Auf allen Honigverpackungen findet sich die Herkunftsbezeichnung. Auf den meisten im Supermarkt steht: Aus EU- und Nicht-EU-Ländern. Hier kommt zumindest ein Teil des Honigs nicht aus der EU und damit auch nicht aus Deutschland. Über den Honig vom Weltmarkt hat der Verbraucher keine Informationen, wo er eigentlich herkommt.
Rund 70.000 t Honig werden in Deutschland im Jahr konsumiert. Zwischen 30 und 40 Prozent davon werden auch in Deutschland erzeugt. Der Rest kommt aus anderen Ländern, vor allem aus der Ukraine, aber auch aus Argentinien und Mexiko.
Honig panschen ist einfach, der Nachweis hingegen schwer
Honig besteht überwiegend aus zwei Arten von Zuckern: Glukose und Fructose. Beide Zucker sind auch die Hauptbestandteile von Zuckersirup. Es ist sehr schwierig, beide voneinander zu unterscheiden. Damit ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Und der lohnt sich, denn der Zuckersirup kostet nur etwa ein Viertel von dem, was der Honig einbringt.
Man geht davon aus, dass rund 40 Prozent des in Europa vertriebenen Honigs gepanscht wurde. Zwar gibt es Analysemethoden, die sind jedoch kompliziert. So können mithilfe von Magnetresonanzchromatografen Muster in den Honigen analysiert werden, die man mit typischen Sortenmustern vergleichen kann. Damit lässt sich ermitteln, ob die Inhaltsstoffe im untersuchten Honig mit dem typischen Muster einer entsprechenden Sorte übereinstimmen. Der Haken: es gibt bisher keine Pflicht und auch keinen routinemäßigen Nachweis von solchen Mustern. Was also tun?
Woran kann man erkennen, dass es sich um gepanschten Honig handelt?
Den ersten Hinweis liefert der Preis: Kostet das 500 Gramm-Glas Honig drei Euro, sollte man misstrauisch werden. Denn das deutet auf eine minderwertige Ware hin.
Konsistenz: Die meisten Honigsorten kristallisieren mit der Zeit. Das Wasser im Honig wird verdrängt und der Honig wird fest. Ein naturbelassener Honig sollte spätestens nach dem Winter vollständig kristallisiert sein. Falscher Honig wird weder dickflüssig noch fest.
Im Netz kursiert der Hinweis, dass es möglich sei, echten von gepanschtem Honig zu unterscheiden, indem man einen Löffel der Süßspeise ins Wasser gibt. Dabei soll sich der echte Honig auflösen, während der falsche am Löffel kleben bleibt. Leider ist dieser Tipp nur ein Gerücht. Echter Honig kann je nach Sorte und Alter eine sehr unterschiedliche Konsistenz aufweisen und dementsprechend unterschiedlich löst er sich auch im Wasser auf.
Woher kommt der Honig?
Bei Honigen aus Nicht-EU-Ländern gibt es in der Regel keine Transparenz, wo der Honig herkommt und wie er erzeugt wurde. Wenn Sie hingegen Honig beim Imker Ihres Vertrauens aus der Region kaufen, ist die Chance echten unverfälschten Honig zu erhalten am größten. Auf diese Weise unterstützen Sie den Erhalt der Arten – und Pflanzenvielfalt und steigern ganz nebenbei Ihre Lebensqualität.
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