Die Landwirte in Griechenland haben ihre Proteste gegen die geplante Renten- und Steuerreform weiter fortgesetzt. Die Demonstrationen gehen nun bereits in die dritte Woche. agrarheute berichtete über die vergangenen Straßen- und Grenzblockaden.
Zahlreiche Fernstraßen wurden nach Angaben der Landwirtschaftsverbände am erneut mit Traktoren versperrt. Auch Grenzübergänge werden weiterhin blockiert. Am Wochenende kam es in der Hauptstadt Athen auch zu Gewaltausschreitungen.
Steine fliegen gegen Landwirtschaftsministerium
Die Demonstranten warfen Berichten des Spiegel zufolge am Freitag unter dem Schlachtruf "Kämpf, Bauer! Sie trinken dein Blut!" Steine auf das Gebäude des Ministeriums für Landwirtschaft im Zentrum der Stadt. Viele der Bauern hätten sich mit schweren Holzstöcken "bewaffnet" und auf die Polizeieinheiten eingeschlagen. Diese hätten sich zunächst nach strikter Anweisung passiv verhalten.
Bauernproteste: Tränengas und Traktoren
Wie der Spiegel weiter schreibt, flogen rauchende Kanister, Tomaten und Steine. Die Polizei wiederum reagierte mit Tränengas. In den Abendstunden des Freitags dauerte der Protest weiter an.
Mit Traktoren - 17 Stück waren von offizieller Seite zugelassen worden - demonstrierten Landwirte aus dem ganzen Land bis zum Sonntag weiter auf dem Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament.
Höhere Abgaben für die Pensionskasse sowie Einkommenssteuer
Die umstrittenen Reformen des Landes sehen für Landwirte unter anderem höhere Abgaben für die Pensionskasse sowie höhere Steuern vor. So sei eine Anhebung der Abgaben für die Pensionskasse von sieben auf 20 Prozent geplant. Zusätzlich solle die Einkommenssteuer für Landwirte von 13 auf 26 Prozent erhöht werden. Die Änderungen sind Voraussetzung für weitere Kredite der Geldgeber Griechenlands.
Landwirte lehnen Verhandlungen mit Regierung ab
Als Reaktion auf die heftigen Proteste hat Ministerpräsident Tsipras Verhandlungen angeboten. Doch dieses Diskussionsangebot werde von den Landwirten bisher abgelehnt, berichtet die taz. Die Demonstranten fordern, dass die Reformpläne annulliert werden. Erst dann seien sie zu Verhandlungen bereit, so die Vorsitzenden der Landwirtschaftsverbände. Auch die Blockaden würde man bis auf unbestimmte Zeit fortsetzen.
Hier finden Sie Videos der Demonstrationen:
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