Giftpflanze statt Bärlauch im Discounter gekauft: Speiseröhre verätzt

In einer Bärlauch-Packung eines Discounters befand sich sein giftiger Doppelgänger. Die Folgen: Eine verätzte Speiseröhre, Durchfall und mögliche Folgeschäden.

Im Frühling strömen viele Menschen in die Natur, um Bärlauch zu sammeln. Doch die Pflanze hat auch sehr giftige Doppelgänger. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, der kauft das aromatische Grün einfach im Supermarkt. Das tat nun auch ein Paar aus Nürnberg in Bayern.
Allerdings war in der Packung ein giftiger Doppelgänger - mit schmerzhaftem und folgenreichem Ausgang für die Käufer.
Übrigens: Diese Regeln sollten Sie beachten, wenn Sie Bärlauch und andere Leckereien aus der Natur entnehmen.
Aronstab statt Bärlauch im Pesto: Verätzungen und Durchfall
Wie der Münchner Merkur berichtet, habe die Nürnbergerin am vergangenen Wochenende in einer Lidl-Filiale den angeblichen Bärlauch gekauft. Sie verarbeitete ihn zu Pesto. Bereits beim Essen spürten sie ein Brennen im Mund. Sie aßen dennoch weiter, ohne groß darüber nachzudenken, heißt es auf Nordbayern.de. Die Schmerzen seien jedoch immer schlimmer geworden und breiteten sich bis in die Speiseröhre aus. Über Nacht habe dann auch noch Durchfall eingesetzt.
Bei der genaueren Recherche am nächsten Tag musste das Paar dann feststellen, dass sie keineswegs Bärlauch gegessen hatten. Stattdessen war Aronstab im Pesto - sein giftiger Doppelgänger.
Schlimme gesundheitliche Schäden durch Verzehr von Giftpflanze
Laut „Industrieverband Agrar“ werde vom Sammeln des Aronstabs oder seiner Beeren dringend abgeraten, denn schon die Berührung kann zu schweren Hautreizungen führen. Selbst beim Verzehr von nur geringen Mengen kommt es zu brennenden Schmerzen im Mund.
Aronstab könne aber auch noch schlimmere gesundheitliche Schäden hervorrufen, wie Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall bis hin zu schweren Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen.
Nach Vergiftung durch Aronstab: Paar muss Medikamente nehmen
Gegen die Vergiftung müsse das Paar laut Medienberichten nun Medikamente einnehmen. Zudem werde die Leber auf Schäden untersucht, um mögliche Spätfolgen auszuschließen. Je nach den Ergebnissen des Checks werden die beiden weitere Schritte einleiten.
Wie Focus berichtet, habe sich der Hersteller inzwischen entschuldigt. Er wolle das Personal künftig besser schulen, um die Unterschiede bei den Pflanzenarten zu erkennen.
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