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Umwelt

Glyphosat: Verbot für Hobbygärtner

am Samstag, 09.11.2013 - 12:12 (Jetzt kommentieren)

Kiel/Berlin - Der Bundesrat will den Einsatz von Glyphosat in Haus- und Kleingärten untersagrn. Der BUND fordert den Wirkstoff auch als Mittel für die Abreifebeschleunigung von Getreide und Raps zu verbieten.

Der Bundesrat hat zugestimmt, den Einsatz des Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Haus- und Kleingärten zu verbieten. Auf Antrag Schleswig-Holsteins forderte die Länderkammer die Bundesregierung auf, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Grund dafür sei die Verpflichtung zum vorbeugenden Verbraucherschutz und zur Vorsorge. "Die Anwendung des Wirkstoffes Glyphosat muss als erster Schritt im Bereich des Haus- und Kleingartens verboten werden. Wer seinen Garten liebt, der sollte dort auf Gift verzichten", sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck im Bundesrat. 2003 sei eine Rezeptpflicht für Glyphosat im Kleingartenbereich eingeführt worden. Diese habe aber weder zum Rückgang der Mengen geführt, noch werde sie entsprechend kontrolliert.

Neue Risikobewertung im Auftrag der EU

Glyphosat wird derzeit auch im Auftrag der Europäischen Union einer neuerlichen Risikobewertung unterzogen. Berichterstattender Mitgliedstaat dabei ist Deutschland. Der Bericht wird im Herbst 2013 erwartet und soll die Grundlage für Maßnahmen auf europäischer Ebene sein.
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Umweltverbände fordern ein Verbot über den Haus- und Gartenbereich hinaus. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will den Wirkstoff als Mittel für die Abreifebeschleunigung von Getreide und Raps verbieten.

Glyphosat-Verbot zur Reifebeschleunigung gefordert

Eine vom BUND durchgeführte Studie zur Glyphosatbelastung in menschlichem Urin wurde im Grundsatz von Bundesinstitut für Risikobewertung bestätigt. Selbst wenn die gefundenen Rückstände in Lebensmitteln unter den derzeit gültigen Höchstgehalten liegen, sei eine nahe vor dem Erntezeitpunkt liegende Anwendung von Glyphosat zur Reifebeschleunigung (Sikkation) vermutlich die Haupteintragsquelle in die Lebensmittelkette. Insbesondere dieser Anwendungsbereich bedürfe daher einer besonders kritischen Überprüfung.
 
Der österreichische Nationalrat hatte bereits im Sommer, noch vor der Ernte, ein sofortiges Verbot von Glyphosat zur Behandlung von landwirtschaftlichen Kulturen zur Reifebeschleunigung beschlossen.
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BUND nimmt Glyphosat-Video aus dem Netz

Der BUND hatte Ende Oktober auch ein Video in seinem Internetauftritt platziert, das die Kritik gegen Glyphosat untermauern sollte. Es ist auf heftige Proteste in der gesamten Agrarbranche gestoßen. Mittlerweile wurde das Video wieder aus dem Internet genommen. Der Umweltverband begründete dies damit, dass der Filmspot seine Funktion offenbar nicht erfülle. Statt die Aufmerksamkeit auf die gravierenden Folgen des weltweiten Einsatzes von Glyphosat zu lenken, konzentriere sich die Debatte derzeit auf die filmische Umsetzung dieses Anliegens. An seiner Kritik an dem Totalherbizid, das gravierende Umweltschäden verursache sowie inakzeptable Gesundheitsgefahren berge, halte der BUND jedoch fest.
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