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Protestaktion

Greenpeace verwandelt Lidl-Filiale mit Plakaten in Schweinestall

Schweinestallfotos als Greenpeace-Aktion gegen Lidl
am Mittwoch, 29.11.2017 - 13:34 (Jetzt kommentieren)

Der Greenpeace-Protest gegen Lidl-Schweinefleisch und die Initiative Tierwohl geht weiter. Aktivisten beklebten nun eine Filiale in Hamburg mit großen Schweinestallfotos.

Der Greenpeace-Protest gegen Lidl-Schweinefleisch geht weiter. Aktivisten haben die Fenster einer Lidl-Filiale in Hamburg  mit Fotos eines Schweinestalls beklebt bzw., wie die Organisation auf Facebook schreibt, "optisch in einen konventionellen Schweinestall verwandelt". Außerdem haben sie ein großes Plakat mit dem Spruch "Lidl lässt Schweine leiden!" aufgehängt.

Greenpeace-Kampagne gegen Lidl-Schweinefleisch

Die Aktion ist teil einer Kampagne gegen Lidl, die seit Längerem läuft. Vor knapp einem Monat hat Greenpeace Schweinefleischpackungen der Lidl-Marke "Landjunker" mit "Warnhinweisen" beklebt, die auf Tierleid und Antibiotika-Missbrauch hinwiesen. Aktionen wie diese laufen in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #issgutjetzt. Dazu schreibt Greenpeace: "Artenschwund, belastete Gewässer, massenhaftes Tierleid bei gleichzeitigem Höfesterben kleinerer und mittlerer Bauernhöfe. Es muss sich dringend etwas ändern in der Landwirtschaft - und mit unserem Konsumverhalten."

Greenpeace greift Initiative Tierwohl an

Angriffsziel ist konkret auch die Initiative Tierwohl (ITW). Diese sei laut Greenpeace-Agrarsprecher Martin Hofstetter gescheitert und das sei auch gut so. Lidl brüste sich mit dem Logo der Initiative Tierwohl, doch das führe Verbraucher in die Irre, ergänzte Hans Forstner von Greenpeace Moosburg.

Greenpeace kritisiert, die Kundeninformation der Initiative auf den Verpackungen von Fleischprodukten täusche den Verbraucher, da nicht notwendigerweise auch Fleisch aus Tierwohl-Betrieben in der Verpackung sei.

Inititative Tierwohl nimmt Stellung

Die Initiative Tierwohl reagiert auf die Greenpeace-Aktion in Hamburg und die Kritik. "In unserer Kundeninformation steht groß und deutlich, dass der Verbraucher durch den Einkauf die Initiative Tierwohl unterstützt, nicht aber notwendigerweise ein Produkt aus Tierwohl-Fleisch erhält. Deutlicher kann man es doch gar nicht sagen", so Dr. Patrick Klein, Pressesprecher der Initiative Tierwohl.

"Wer sich näher mit der Initiative beschäftigt, der wird feststellen: Dieser Ansatz ist bislang erfolgreicher als alle vergleichbaren Initiativen oder Produktsiegel. Um die 5.000 Betrieben ermöglicht die Initiative Tierwohl ab 2018 über das gesetzliche Mindestmaß hinaus etwas für ihre Tiere zu tun. Jährlich profitieren so um die 26 Millionen Schweine und mehrere hundert Millionen Geflügeltiere."

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