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Computer statt Messehalle

Grüne Woche Digital ist eröffnet

IGWDigital2021
am Mittwoch, 20.01.2021 - 12:00 (Jetzt kommentieren)

Die Internationale Grüne Woche 2021 ist eröffnet – coronabedingt digital und sehr viel kürzer als sonst. Statt Riechen und Schmecken müssen diesmal Sehen und Hören reichen. Trotzdem gibt es interessante Angebote.

Heute startet die Internationale Grüne Woche (IGW) – am Computer. Kein Messegetümmel, kein Staunen und Probieren internationaler Spezialitäten, keine Diskussionsforen vor Ort. Doch zumindest auf letztere müssen wir nicht vollständig verzichten. 

Der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin, Martin Ecknig, erklärte in seiner Begrüßungsrede auf der Eröffnungspressekonferenz, in diesem Jahr würden die Messehallen zum Fernsehstudio. Unter dem Motto der 95. Grünen Woche "Rooting for Tomorrow" werde virtuell gezeigt, wie wir heute das säen, was wir morgen ernten. Dabei gelte es, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Leider auch der der Corona-Restriktionen, die in diesem Jahr eine Vor-Ort-Messe unmöglich machen.

Obwohl also die IGW 2021 nur am Bildschirm stattfindet und auf zwei Veranstaltungstage (20. und 21. Januar) beschränkt ist, seien zahlreiche interessante Foren und Vortragsveranstaltungen geplant, so Ecknig. Etwa das "Global Forum for Food and Agriculture" (GFFA), das bereits seit Beginn dieser Woche läuft und noch bis zum Freitag zur Teilnahme einlädt, oder die "IGW StartUp Days", bei denen sich junge Unternehmen präsentieren.

Und auch auf den beliebten "Erlebnisbauernhof" müssen Interessenten nicht ganz verzichten. Auf dem virtuellen Wissenshof bietet die i.m.a. vor allem Kindern in Homeschooling-Zeiten spannende Einblicke in die Landwirtschaft.

Rukwied: Mehr Wertschätzung für Lebensmittel!

Zu den Rednern auf der Eröffnungspressekonferenz zählte auch Bauernpräsident Joachim Rukwied. Er nutzte die Aufmerksamkeit der zugeschalteten Pressevertreter, um einmal mehr für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln aus Deutschland zu plädieren. Preise von 1,19 Euro je kg Schlachtschwein oder 22 bis 23 Euro pro Ferkel deckten nicht einmal die Kosten und ließen keine Investitionen in höheres Tierwohl zu.

Wichtig sei, dass die Politik die deutschen Erzeuger nicht im Regen stehen lasse. "Wir stehen zu mehr Tierwohl und zum Borchert-Plan. Unsere Anstrengungen dürfen aber nicht durch Billigimporte unterlaufen werden." Deutsche Produkte nach hohem Standard bräuchten einen Bonus. Dafür beabsichtige der Deutsche Bauernverband (DBV) Gespräche mit dem Handel, die nächste Woche starten sollen.

Rukwied betonte noch einmal, dass der DBV eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln fordere. Nur mit diesen Informationen habe der Verbraucher wirklich die Wahl beim Einkauf.

Sabet: Lebensmittelumsatz deutlich gesunken

Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), verwies während der Eröffnungspressekonferenz der IGWDigital 2021 auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Lebensmittelhandel. Insgesamt, so die gegenwärtige Schätzung, seien die Umsätze im Jahr 2020 um rund 1,7 Prozent gesunken. Gleichzeitig habe man feststellen können, dass das Interesse am selber Kochen gestiegen sei, was sich in der Produktauswahl der Verbraucher niederschlug. 

Die Branche setze sich mit den Anforderungen der Zukunft – vor allem bezüglich einer besseren Nachhaltigkeit – auseinander. Mit der Veranstaltungsreihe "Wie schmeckt die Zukunft" laden BVE und Lebensmittelverband zur Diskussion um die zukünftige Ernährung ein. Start der bundesweiten Tour ist die IGWDigital 2021.

 

 

Erinnerungen an die Internationale Grüne Woche 2020. So sah die Eröffnungsfeier der IGW vor einem Jahr aus:

Die Grüne Woche 2020 in Berlin ist gestartet

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