NABU-Angaben zufolge gibt es hierzulande derzeit mehr als 42.000 Brutpaare; das sind doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. "Im Gegensatz zur vom Aussterben bedrohten Bekassine hat sich der Bestand des Grünspechts in Deutschland erholt", betonte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Nach seinen Worten ist diese Entwicklung unter Deutschlands häufigen Vogelarten einmalig. Seine Bestandserholung verdanke der Grünspecht einer Reihe von milden Wintern und einer zunehmenden Einwanderung in städtische Grünflächen.
Die letzten drei kalten Winter hätten jedoch gezeigt, dass es auch für ihn schnell wieder abwärts gehen könne. Der Verlust von Streuobstwiesen und extensiv genutztem Grünland verschlechtere die vorhandenen Lebensräume, so dass Bestandserholungen wie in den vergangenen Jahrzehnten in Zukunft immer schwieriger würden, erklärte Opitz.
Gründspecht singt überall in Europa
Trotz seines auffälligen Lachens und farbenfrohen Gefieders ist der Grünspecht dem NABU zufolge nicht leicht zu entdecken. Er finde überall ein Zuhause, wo es alte Bäume zum Bau von Nisthöhlen und Grünland mit ausreichend Ameisen als Futter gebe. Mit seinem Schnabel und der bis zu 10 cm langen klebrigen Zunge könne der Grünspecht seine Leibspeise aus dem Boden oder aus den Bäumen herausholen. Zentrale Merkmale des Grünspechts seien sein freudiger Gesang und sein dynamischer, meist mehrsilbiger Ruf, der einem gellenden Lachen gleiche. Dieser sei zu jeder Jahreszeit zu hören; zur Balz baue der Grünspecht diesen Ruf zu einer langen Gesangsstrophe aus.
Er ist laut NABU nach dem Buntspecht und vor dem Schwarzspecht die zweithäufigste Spechtart Deutschlands. Rund 90 Prozent des weltweiten Verbreitungsgebiets des Grünspechts lägen in Europa. Dort besiedele er fast den ganzen Kontinent, mit Ausnahme Irlands, Teilen Skandinaviens und des nördlichen sowie östlichen Teils des europäischen Russlands.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.