Güldner-Traktoren: Die fränkische Antwort auf den Lanz Bulldog
Vor ihren Gabelstaplern baute die Firma Linde 30 Jahre lang Güldner-Traktoren. Ihre Motoren galten als besonders zuverlässig. Einige Exemplare davon pflegen die Mitglieder des Vereins Traktorkult in Schwarzenbach an der Saale.

Sie liefen vor allem auf kleinen Betrieben, kamen aus Bayern und insgesamt liefen etwa 100.000 Exemplare vom Band: Güldner-Traktoren. Die Landmaschinen aus Aschaffenburg galten als die fränkische Antwort auf den Lanz Bulldog aus Mannheim.
Von Mitte der 30er- bis Ende der 60er-Jahre entwickelten Motorenkonstrukteur Hugo Güldner und Karl von Linde ihre Güldner-Traktoren stetig weiter. Die zuverlässigen Motoren bescherten ihnen einen guten Ruf und so befanden sich auch unter den Hauben vieler Modelle des Herstellers Fahr Güldner-Motoren. Nach dem Traktorboom spezialisierte sich die Firma Linde dann schließlich auf Gabelstapler.
400 Zentner Weizen für einen Güldner

Vergessen sind die kultigen Güldner-Traktoren dennoch nicht. In Schwarzenbach an der Saale pflegen die Mitglieder des Vereins Traktorkult insgesamt 150 Oldtimertraktoren, darunter auch einige Modelle des einzigen fränkischen Schlepperherstellers Güldner. Im Museum im ehemaligen Bahnhofsgebäude stellen die Vereinsmitglieder eine ständig wechselnde Kollektion ihrer Oldtimer aus; vom 11er Deutz bis hin zum Lanz Bulldog.
Besonders stolz ist der Verein auf einen Scheunenfund: einen 65 Jahre alten Güldner. Sogar die Originalrechnung ist dabei: der Landwirt hat damals 400 Zentner Weizen für seinen Güldner-Traktor bezahlt.
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