1,35 Millionen Euro – „Das ist das höchste Bußgeld, das wir jemals bei der Düngeüberwachung in NRW hatten“, so Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Höhe des Bußgelds zeigt schon, dass es sich hier um weit mehr als ein klassisches Düngedelikt handelt. Denn normalerweise ist das Bußgeld eines Einzelvergehens bei 150.000 Euro gedeckelt.
Ilegal Gülle aus Holland importiert
Wegen sechs Vergehen gegen das Düngegesetz muss der entlarvte Güllemakler aus dem Raum Nordrhein nun den Millionenbetrag ans Amt zahlen. Es handelte sich bei den Tatbeständen um illegalen Geschäfte, bei der vor allem Gülle aus den Niederlanden nach Deutschland transportiert und ausgebracht wurde.
Ein Großteil des Bußgelds besteht aus der Gewinnabschöpfung. Es kann also davon ausgegangen werden, dass der Makler durch die kriminellen Gülle-Geschäfte mehr als eine halbe Million Euro erwirtschaftet hat. Wieviel holländische Gülle dadurch auf deutschen Feldern gelandet ist, darüber konnte die Landwirtschaftskammer keine Auskunft geben.
Weitere Verfahren laufen
Die Landwirtschaftkammer NRW arbeitet im Kampf gegen das illegale Geschäft mit der Gülle eng mit den holländischen Behörden zusammen. Auch in den Niederlanden wird derzeit massiv wegen Düngevergehen ermittelt. "In Nordrhein-Westfalen laufen weitere Verfahren in dieser Richtung", erklärt Kammersprecher Rüb. Beispielsweise wurden alle Personen angeschrieben, die Wirtschaftsdünger aus den Niederlanden beziehen. Es stellte sich heraus, so Rüb, dass ein Drittel der Adressaten nicht existieren.
Derzeit sind 20 Vollzeitkräfte bei der Landwirtschaftskammer NRW allein mit der Düngeüberwachung betraut.
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