Groß angekündigt sollten die Beiträge der ARD-Themenwoche die Verbraucher über gesunde Ernährung, den Ursprung und die Herstellung der Lebensmittel informieren. Herausgekommen ist ein schwer verdauliches Gemisch von unterschiedlichen TV-Formaten mit häufig mangelhafter Sachinformation für den Zuschauer.
Allzu häufig gab es in den Sendungen Vorurteile über die Land- und Ernährungswirtschaft, einseitig überhöhte Ernährungsempfehlungen und eine Skandalisierung der Fleisch- und Ernährungsbranche.
Zu wenig Realität gezeigt
Die Film- und Talkbeiträge zur modernen Tierhaltung, zu ernährungsphysiologischen Vorteilen des Fleischkonsums und zur Lebensmittelkennzeichnung zeigten in aller Regel weniger die Realität und ließen die überaus positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre außen vor. Die Fortschritte bei der Tierhaltung, beim Tierschutz, beim Stallbau und der Hygiene, bei der Lebensmittelkontrolle oder beim Wandel der Verbrauchergewohnheiten bei Einkauf und Konsum fanden kaum Berücksichtigung in den ARD-Beiträgen.
"Industrialisierung" der "bösen, anonymen"
Ohne im Detail sprachlich und inhaltlich solcher Kritik nachzugehen und aufzuarbeiten, war oft von der "Industrialisierung" der "bösen, anonymen" Land- und Ernährungswirtschaft die Rede. Zwar wurden zu Recht Bedeutung und Vorteile regionaler und frischer Produkte betont. Doch wertvolle Lebensmittel von bester Qualität wie Fleisch wurden häufig diskreditiert. Dass die ARD damit den Trend einiger Medien folgt, kann kein Rechtfertigungsgrund für den öffentlich-rechtlichen Fernsehsender mit Qualitätsanspruch sein.
Herausforderungen nachgehen
Nach dieser Themenwoche muss die Land- und Ernährungswirtschaft noch mehr eine offensive Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ansprüchen an Lebensmittelherstellung, -verarbeitung und -kennzeichnung und eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit führen. Vor allem die Tierhalter in Deutschland stehen nach Ansicht des DBV vor großen Herausforderungen in der Kommunikation mit Verbrauchern und Medien. (pd)
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