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Unwetter

Nach Hagel-Unwetter: Jäger erschießen verletzte Wildtiere

Hagelkörner
am Donnerstag, 31.08.2023 - 09:26 (Jetzt kommentieren)

Tennisballgroße Hagelkörner haben am Wochenende tausende Tiere verletzt und erschlagen. Rehe, Störche oder Hasen müssen tierärztlich versorgt oder getötet werden.

Die Unwetter in Süddeutschland haben am vergangenen Wochenende ganze Dörfer verwüstet. Wasser und Hagel im Raum Augsburg und im Allgäu haben aber nicht nur Häuser, Felder und Fahrzeuge massiv beschädigt. Tausende Wildtiere wurden durch den teils tennisballgroßen Hagel verletzt und getötet. Saatkrähen wurden mitten im Flug aus der Luft geholt, Hasen im Feld tödlich getroffen, Rehe wurden schwer verletzt. Gebrochene Flügel und Gliedmaßen, schwere Prellungen und Traumata und besonders Augenverletzungen gehören zu den häufigsten Verletzungen bei den Wildtieren.

Verletzte Störche, tote Hasen

Besonders betroffen waren Vögel und Niederwild, die nicht schnell genug Schutz vor den Eisgeschossen fanden. Bei Benediktbeuern, einem Ort am Alpenrand, erwischte das Unwetter zahlreiche Störche. Ein Video des Fotografen Ralf Ruder zeigt die verletzten und getöteten Tiere auf einer Wiese.

Jäger erlösen schwer verletzte Wildtiere

Auch Rehe und Hasen wurden Opfer der Hagelschauer, Jäger mussten viele der Tiere durch einen Gnadenschuss erlösen.

Tierärzte versorgen verletzte Fundtiere

Tierärzte und Tierkliniken in der Region sind im Dauereinsatz, um die vielen verletzten Tiere, die ihnen gebracht werden, zu versorgen. „Wenn Sie ein verletztes Wildtier finden, scheuen Sie nicht, dieses zu uns zu bringen.... Wir sind für das Tierheim Augsburg die „Außenstelle“ bei verletzen Wildtieren“, schriebt die Kleintierklinik AniCura Augsburg bei Facebook. Es wird darum gebeten, die Fundtiere in einem Karton abzuliefern, da sämtliche Boxen und Unterbringungsmöglichkeiten überbelegt seien.

Landwirte können Wildtieren helfen

Beim Auffinden und Bergen von Wildtieren können die Landwirte wertvolle Hilfe leisten. Denn sie sind schließlich am häufigsten in der Natur, im Wald und im Feld unterwegs. Zudem haben viele Landwirte durch die alljährlichen Kitzrettungsaktionen wertvolle Erfahrungen in der Bergung von Wildtieren sammeln können und zudem Kontakte zum zuständigen Revierjäger oder Förster.

Wenn Sie ein verletztes Tier finden, geben Sie dem zuständigen Jäger Bescheid oder versuchen Sie, wenn das Tier nur leicht verletzt ist, es zu bergen und in der Tierklinik oder beim Tierarzt abzugeben.

Auffangstationen kümmern sich um verletzte Tiere

Inzwischen nehmen auch Auffangstationen die verletzten Wildtiere an, wie die von Heidi Rothwinkler in Paterzell. Sie kümmern sich um die angelieferten Tiere und finanzieren die Kosten über Spendenaufrufe.

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