Die Washington Post berichtet von einer wahrlich heldenhaften Geschichte. Ein amerikanischer Landwirt half offenbar jahrelang Menschen ohne Krankenversicherung.
Der Bauer aus dem US-Bundesstaat Alabama bezahlte heimlich die Rezepte für Hilfsbedürftige. Das wurde nun nach seinem Tod bekannt.
Landwirt bezahlt Apothekenrechnungen von Fremden
Landwirt Hody Childress aus Geraldine in den USA hatte großen Einfluss auf das Leben vieler Menschen in seiner Gemeinde, ohne dass irgendjemand davon wusste. Erst nach seinem Tod erfuhr die Stadt, dass er heimlich die Apothekenrechnungen von Fremden bezahlte.
Zu Apothekenbesitzerin Brooke Walker sagte er stets: „Sag niemandem, woher das Geld stammt! Sag ihnen einfach, es sei ein Segen des Herrn“, erzählt sie der Zeitung.
Bauer mit wenig Ersparnissen hilft Benachteiligten
Childress war Landwirt im Ruhestand und hatte nur wenig Ersparnisse. Vor etwa 10 Jahren ging er in die örtliche Apotheke und nahm die Besitzerin zur Seite, um sie zu fragen, ob es in der Stadt Familien gäbe, die ihre Medikamente nicht bezahlen könnten. Sie meinte zu ihm, dass das leider oft vorkomme. Daraufhin reichte er ihr einen zusammen gefalteten 100-Dollar-Schein. Er sagte zu ihr, sie solle es für alle verwenden, die sich ihre Medikamente nicht leisten könnten.
Seitdem kam Childress jeden Monat mit 100 Dollar in die Apotheke. Jahrelang, bis Ende letzten Jahres. Da wurde er durch eine Krankheit zu schwach, um aus dem Haus zu gehen. Am Neujahrstag starb der heldenhafte Landwirt im Alter von 80 Jahren.
Leidenschaft Landwirtschaft: Traktor als Therapie
Die Besitzerin der Apotheke erzählte seiner Familie von den Spenden, die mehreren hundert Menschen in der Bauerngemeinde geholfen hatten.
Seine Tochter Tania hatte er aber kurz vor seinem Tod eingeweiht. Sie erzählt der Washington Post, dass ihr Vater ein bescheidener Mann gewesen sei, der von einem kleinen Rentenkonto lebte. Aber er habe nie gezögert, den Bedürftigen zu helfen.
Seine große Leidenschaft sei die Landwirtschaft gewesen. Als seine Ehefrau an Multipler Sklerose erkrankte, habe er sie gepflegt und überall hingetragen, wohin sie auch wollte. "Auf seinem Traktor zu sitzen war seine Therapie, und er verbrachte viel Zeit damit, den Nachbarn beim Anlegen ihrer Gärten zu helfen", erinnerte sich seine Tochter gegenüber der Zeitung.
Allergie: Landwirt rettet Kind das Leben
Bei der Beerdigung von Hody Childress seien die Menschen in der Stadt fassungslos gewesen, als sie erfuhren, was er für sie getan hatte.
So rettete er vermutlich einem 15-Jähriges das Leben. Er zeigte nach einem Insektenstich schwere allergische Reaktionen, drohte zu ersticken. Das dringend benötigte Medikament kostete 800 Dollar - für seine Mutter fast unbezahlbar. Sie habe ihr Glück kaum fassen können, als es die Apothekerin gratis über den Ladentisch schob und sagte: „Es ist alles geregelt, fragen Sie einfach nicht.“
Die Menschen in Geraldine wollten dieses Vermächtnis nun weiterführen und kommen im Rahmen des Hody Childress Fund mit eigenen Spenden in die Apotheke.
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