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Zum Heulen: veganes Eis von Edeka

Veganes Eis bei Edeka
am Donnerstag, 27.08.2020 - 11:35 (2 Kommentare)

Edeka verkauft veganes Eis mit dem Label "No dairy No cry". Nicht nur die falsche Übersetzung des beliebten Bob Marley-Songs reizt die Landwirte bei Facebook zu (Wut)tränen.

Der Lebensmittelhändler Edeka wirbt mit einem umgedichteten Song um vegane Kunden: No Dairy no Cry. Keine Milchprodukte, kein Schmerz. Der Werbeslogan basiert nicht nur auf einer falschen Übersetzung. Er bringt auch tausende Tierhalter gegen den Lebensmittelhändler auf. Das hatte sich die Werbeabteilung von Edeka wohl anders vorgestellt.

Wer weint hier?

Der jamaikanische Musiker Bob Marley schrieb mehrfach Musik-Geschichte. "No Woman, No Cry" gehört zu seinen bekanntesten Songs. Er hat aber eine andere Bedeutung, als viele denken, erklärt die Webseite songtexte.com. Nach klassischem Schul-Englisch heißt "No Woman, No Cry" übersetzt: "Keine Frau, kein Geheul". Der bekannte Song wurde aber in der auf Jamaika gesprochenen Kreolsprache "Jamaican Patois" geschrieben. Betrachtet man den Lied-Titel unter diesem Gesichtspunkt, bekommt er eine ganz andere Bedeutung - nämlich "Nein Mädchen, weine nicht". 

Was ist drin im veganen Eis?

Mit "The American Way of Eis gibt es bei EDEKA mit Peanut Butter & Cookies endlich auch für Veganer" bewirbt der Lebensmittelhändler das Produkt, das im Comic-Stil mit einer Bob-Marley-Figur und in den klassischen Reggae-Farben gelb-grün-rot gehalten ist. Und weiter: "Und auch ohne tierische Zutaten steht das Eis auf Mandelbasis seinem Original in nichts nach. Ganz nach dem Motto „No Dairy, No Cry“ liegt das vor allem an den verführerischen Zutaten wie schokoladigen Cookies, cremiger Peanut Butter und kernigen Erdnussstückchen. Da schmelzen nicht nur Veganer dahin."

Landwirte sauer, Veganer freuen sich

Während die vegane Community bei Facebook das neue Produkt begrüßt, sehen Landwirte die Vermarktung eher kritisch. Hier einige Auszüge aus der Diskussion auf der Seite vom Bauernverband Schleswig-Holstein:

"Edeka ist Deutschlands größter Einzelhändler und bezieht seine Produkte hauptsächlich aus der konventionellen Landwirtschaft. Wir halten es für einen gewagten Ritt auf der Rasierklinge, wenn man genau diese Lieferanten nun schlecht macht, um Produkte zu vermarkten." schreibt der Bauernverband Schleswig-Holstein, auf dessen Seite die Diskussion stattfindet.

"Geht man nach der wahren Bedeutung des Songs hieße es: "Nein Milchprodukte, weint nicht." Da es im Song "Nein Mädchen, weine nicht" heißt.. also ein Reinfall in jeder Hinsicht", postet Userin Vivien Rhold.

"Unglaublich! Edeka ist für mich nicht zuletzt seit der „Essen (!)verdient einen Preis - den Niedrigsten“-Aktion abgehakt!", schreibt Daniela Franken.

"Hafer, Soya und Co müssen ja auch angebaut werden! Keine Landwirte???" gibt Stefan Lemke zu bedenken.

"Der Bauernverband flippt hier aus? Warum das denn? Ist doch prima, wenn künftig Lebensmittel nicht mehr mit Tierleid verbunden sind", kommentiert Cornelia Wuerfl.

"Edeka hat erkannt, dass viele Kunden gern Eis essen, aber ungern Tierleid damit verbinden. Sie bringen ein Eis auf den Markt ohne Tierleid. Was ist daran falsch?" fragt dagegen Tobias Vom Rabenberge.

Lust auf gute Musik?

Wer trotz allem noch einen schönen Tag haben will - hier das Original von Bob Marley in der gänsehauterregenden Live-Version. Enjoy!

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