Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer äußerte sich folgendermaßen in einer Pressemitteilung: "Das vom Ministerrat in Aussicht gestellte Hilfspaket in Höhe von 420 Millionen Euro taugt nicht einmal als Beruhigungspille... Als Sofortprogramm zur Preisstützung rate ich dazu, die Strafzahlung deutscher Landwirte wegen Überlieferung der Milchquote in Höhe von rund 309 Millionen Euro in einen Fördertopf für diejenigen Bauern einfließen zu lassen, die sich jetzt verpflichten, freiwillig weniger Milch produzieren. Eine solche Ausfallentschädigung zur Mengenreduzierung wäre eine echte Nothilfe auch vor dem Hintergrund des Russland-Embargos."
Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sagte am Dienstag: "Die bislang angekündigten Hilfen reichen nicht aus, um den Milchmarkt in Europa zu stabilisieren. Allein mit Sofortgeldern könne man die europaweiten Probleme nicht lösen. Notwendig seien darüber hinaus gezielte Eingriffe zur Entlastung der Märkte, beispielswiese eine nicht angekündigte, zeitlich begrenzte Aufkaufaktion durch die EU-Kommission - etwa für Milchpulver.
Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Fraktion Bündnis90/Die Grünen, ist ebenfalls kritisch "Die siebzig Millionen für die Bauern in Deutschland sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, der schnell verdampfen wird. Die Finanzspritze ändert nichts an der grundsätzlichen Preismisere und an den Ursachen der Marktkrise."
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