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Trotz Handicap

Hofalltag mit Prothese: Landwirt packt die Probleme an

Wolfgang Bauer hat dank einer myoelektrischen Armprothese die Heugabel fest im Griff.
am Sonntag, 28.05.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Mit 20 Jahren verlor Wolfgang Bauer einen Unterarm. Familie, Reha-Manager und Orthopädie-Techniker helfen ihm, wieder als Landwirt zu arbeiten. Heute hilft er selbst Betroffenen.

Unverzichtbares Hilfsmittel: Die hautfarbene Arbeitsprothese von Wolfgang Bauer ist ein Hilfsmittel und ersetzt nicht seine echte Hand. Trotzdem kann der Hofnachfolger seinen Alltag auf dem Hof und auch im Privatleben wieder gut bestreiten. Mit dieser Prothese ist vor allem ein Öffnen und Schließen der Finger möglich. Sie hält ihn so fest, dass er damit sogar eine Leiter rauf und runter klettern kann. Auch Schlepperfahren ist möglich. Der Linkshänder musste aber ein wenig umlernen, um die Schalt

Es soll die letzte Mahd im Herbst 2015 sein. Das Gras ist nass, erinnert sich Wolfgang Bauer, damals 20 Jahre alt. Der große Häcksler ist verstopft, muss während der Mahd gereinigt werden.

Der Landwirt aus Dorfen (Lks. Erding, Bayern) stellt die Maschine aus, steigt ab, nimmt das Gras raus. Jetzt läuft die Maschine wieder.

Noch schnell eine Griffkontrolle, ob der obere Schacht auch sauber ist: Maschine wieder aus. Doch dann passiert es.

Arm-Amputationen sind laut Statistik selten

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„Ich hab dann hinein gefasst. Das Wurfgebläse hat mir meinen Arm rausgerissen“, erzählt Wolfgang. Er macht eine Pause, überlegt. Seine Stimme ist leise, als er sagt: „Ich hab einfach übersehen, dass die Häcksler-Aggregate noch nachlaufen.“ Er richtet sich auf: „Wie ich gesehen hab, wie das ausschaut, da war mir klar, dass das ... leider gelaufen ist. Die rechte Hand war nicht mehr zu retten.“

Unfälle in der Landwirtschaft passieren viele. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) meldet aktuell für die Grüne Branche jedoch rückläufige Zahlen: weniger meldepflichtige Unfälle, aber mehr Tote.

Berufsbedingte Amputationen: Häcksler-Unfall eine Seltenheit

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Rein statistisch betrachtet ist der Häcksler-Unfall des 20-Jährigen eine Seltenheit. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte aktuelle Zahlen: Insgesamt haben knapp 50.000 Menschen ein Gliedmaß – also Arm oder Bein – verloren. Davon wurde bei 12.545 Menschen ein Arm amputiert, 320 waren im Alter von Wolfgang. Die meisten männlich.

Die Zahlen sagen, was Sache ist. Oder eben auch nicht. Denn genaue Zahlen zu berufsbedingten Amputationen gibt es in Deutschland bis heute nicht, eine Datenbank fehlt.

Schnell war dem Landwirt klar: Eine Prothese muss her

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„Für mich war klar, jetzt muss eine Prothese her. Das war im Krankenhaus schon klar.“ Der junge Landwirt spricht mit fester Stimme und schaut zu seiner Mutter, die neben ihm am Tisch sitzt, die Hände gefaltet. „Ja, der Wolfgang hat gesagt, eine Prothese muss her.“ Auf ihrer Stirn bilden sich Falten, sie spricht weiter: „Ich hab ja nicht gewusst, wo soll ich eine hernehmen. Ich wusst’ ja nicht, wo geht man hin.“

Sie wirkt immer noch erschrocken bei dem Gedanken. Wolfgang steht auf, macht Kaffee und fragt sicherheitshalber noch mal nach: „Wie viel Löffel braucht’s auf eine Tasse?“ Die Antwort folgt und schon blubbert die Kaffeemaschine. Ob bei der Kaffeezubereitung oder bei der Frage nach der Prothese – es geht ihm vor allem um eines: Wie komme ich schnell ans Ziel?

Prothese nach Arbeitsunfall: Mitarbeit am Hof wieder möglich

Rückhalt aus der Familie: Wolfgangs Familie unterstützte ihn nach dem Unfall und bis heute sehr. Seine Frau Lisa (l.) lernte er danach kennen – die Prothese war zwischen ihnen nie ein großes Thema.

„Ich habe im Oktober den Unfall gehabt und im Frühjahr die erste Prothese bekommen. Das ist bei mir relativ schnell gegangen“, sagt Wolfgang und lacht. „Das war wirklich gigantisch!“ Die Lachfalten im Gesicht treten jetzt deutlich hervor. Man merkt, es ist ein Thema, das ihn umtreibt.

„Das funktioniert nur, wenn die Wundheilung abgeschlossen ist, was bei mir am Anfang problematisch war.“ Der Stumpf müsse am besten jeden Tag gleich aussehen und wenig Wasser eingelagert haben, damit er belastbar sei.

Wieder arbeitsfähig: Moderne Prothesen und Technik

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Sein Stumpf wurde mit einem medizinischen Tape versehen und dabei „ist gleich die erste Hautschicht mit runter gekommen.“

Sein Oberkörper beugt sich leicht vor und die Augen leuchten, wenn Wolfgang von den Prothesen und der Technik dahinter erzählt. Er spricht von seinen Problemen am Anfang. Weil die Prothese über die Muskelanspannung im verbliebenen Stumpf gesteuert wird, wuchsen einige Muskelgruppen stark, während andere zurück gingen.

Landwirt bleibt hartnäckig: Neues Steuerungssystem für Prothese

Alltag mit Prothese: Wolfgang Bauer ist die Unterstützung durch seine Frau und seine Familie sehr wichtig - auch heute noch (1). Mit der myoelektrischen Armprothese ist Hofarbeit wieder möglich, denn sie ist vielseitig einsetzbar: sowohl beim Leiter hochklettern (2) als auch Traktorfahren (3). Der junge Landwirt hat zwei Prothesen (4): eine robuste Arbeitsprothese und einen Hightech-Kunstarm, der sich individuell einstellen lässt.

Eine weitere Prothese mit einem neuen Steuerungssystem sollte Abhilfe schaffen. Wolfgang testete sie und stellte resigniert fest: „Das hat bei mir überhaupt nicht funktioniert.“ Die Techniker des Prothesenherstellers wissen, dass nicht jede Prothese bei allen gleich funktioniert und wollten die Testphase damit beenden.

„Da hab ich zu denen gesagt: Haltet durch, das funktioniert nicht immer gleich am Anfang. Jetzt gebt mir mal 14 Tage Zeit, ich probiere das daheim in Ruhe aus!“

Prothesen sind komplexe technische Wunderwerke

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Zusammen mit den Orthopädietechnikern wurden die Probleme in der Anwendung Stück für Stück ausgemerzt. Etliche Anpassungen später war er zufrieden. Bei Wolfgangs neuer Testprothese funktioniert die Steuerung der Prothese ähnlich wie bei einer gesunden Hand: ob Hand öffnen oder schließen, Handdrehung nach außen oder innen.

„Beim alten System musste ich früher immer umdenken.“ Er überlegt kurz und spricht weiter: „Das ist wirklich sehr interessant und auch ein wenig kompliziert.“

Hightech-Hand für Landwirt: Beweglichkeit ist zurück

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Die zwei myoelektrischen Prothesen (myo, griechisch für Muskel) von der Traunsteiner Firma Pohlig bzw. Ottobock, die Wolfgang verwendet, könnten verschiedener nicht sein: Gesteuert werden sie beide durch die verbliebenen Muskeln im Armstumpf. Dabei gibt es unterschiedliche Steuerungssysteme.

Zum einen die Zwei-Elektroden-Steuerung, die ein Öffnen und Schließen der Finger zulässt, sowie weitere Handbewegungen über Umschaltsignale. Sie ist verbaut in Wolfgangs hautfarbener Prothese. Und die wesentlich flexiblere Steuerung, wie bei der schwarz-grünen Hightech-Hand. In ihr sind individuelle Motoren in allen Fingern verbaut, wodurch Finger und Fingergelenke einzeln beweglich sind und präzises Greifen möglich ist.

Perfekte Kunsthand: Prothesen-Handschuh in Hautfarbe

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Wolfgang zeigt, was mit den jeweiligen Prothesen möglich ist: Er schiebt das Messer in die hautfarbene Kunsthand und schneidet die vor ihm auf dem Teller liegende Semmel auf. Er grinst. „Das mit dem Messer ist schwierig, weil es fest in der Hand liegen muss. Das klappt am besten mit der einfachen Prothese.“

Für diese Prothese hat er einen Prothesen-Handschuh, der perfekt an seine Hautfarbe angepasst ist. Kurz fragt er, ob einem das An- und Ausziehen des Kunstarms unangenehm sei – ist es nicht.

Vom normalen Handmodell zur Hightech-Prothese

Ein wenig umlernen musste auch Linkshänder Wolfgang Bauer, um die Schaltung zu bedienen (links). Die grün-schwarze Hightech-Prothese hat acht statt nur zwei Elektroden und jeder Finger hat einen Motor (rechts). Ob Wasserglas hochheben oder Schnürsenkel binden, das ist damit kein Problem.

Schnell wechselt Wolfgang vom „einfachen“ Modell zur Hightech-Prothese in schwarz, mit neongrün abgesetztem Muster.

„Das ist irre!“, kommentiert er und öffnet eine Handy-App, in der Signalmuster in dreidimensionalen Diagrammen auftauchen, hervorgerufen durch die acht in der Prothese verbauten Elektroden: „Der Vorteil ist, die Prothese wird auf mich kalibriert. Wie ist mein Öffnen, mein Schließen, wie ist meine Rotation.“

Fehleranfällige Kunsthand statt robuste Arbeitsprothese

Im Überblick: Wolfgang hat verschiedene Prothesen, je nachdem ob feine oder feste Bewegungen nötig sind. Die Berufsgenossenschaft stellt zwei Myoelektrische Prothesen zur Verfügung.

Jetzt erzählt er schneller, legt seinen künstlichen Arm neben seine gesunde Hand auf den Tisch ab, spricht vom „wir“: Wolfgang Bauer und das Orthopädie-Team von Pohlig. „Am Anfang hatten wir zum Beispiel das Problem, dass – wenn du zu nah an die Mikrowelle gegangen bist – da hat die Hand rotiert.“ Er lacht, schüttelt den Kopf: „Wir haben das abgeschirmt.“

Und auch in der täglichen Arbeit hätte sich die Hightech-Hand zuerst als fehleranfällig erwiesen, das sei eben keine Arbeitsprothese. Die Maschinen verursachten Vibrationen – zwischen 120 und 150 Herz – die Muskeln hätten eine Spannung aufgebaut mit der Folge, dass die Hand fälschlichweise Signale empfangen habe und Bewegungen gemacht hätte, die nicht beabsichtigt waren. „Da gab es auch immer mal wieder Rückschläge“, fasst er zusammen.

Nach dem Unfall half ihm seine positive Einstellung

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Die Wohnzimmertür geht auf und Wolfgangs Frau Lisa kommt hinzu. Sie strahlt, setzt sich langsam neben ihren Mann. Sie ist schwanger, faltet die Hände über ihrem Bauch, hört ihrem Mann aufmerksam zu, beobachtet ihn.

Sie haben nach dem Unfall zueinander gefunden. Vor einem Jahr sind sie ins eigene Haus gezogen, im Juni kommt der Nachwuchs. „Bei mir und Lisa ist die fehlende Hand nie ein Thema gewesen.“ Er schaut zu ihr hinüber, sie schüttelt den Kopf.

Arbeitsalltag auf dem Hof: Arbeitsprothese funktioniert

Während ihr Mann wieder zur Arbeitsprothese wechselt, er will zeigen was sie im Arbeitsalltag auf dem Hof taugt, wird seine Frau nachdenklich: „Ich glaube, das Frustrierendste ist, wenn mal was bei der Prothese nicht funktioniert. Ich würde erst mal fünf Minuten schimpfen, weil das nicht geht. Aber Wolfgang macht das nicht – weil das ändert ja nichts.“

Sie betrachtet ihren Mann und schaut dann zu ihrer Schwiegermutter: „Zu dieser Einstellung muss man erst mal kommen, das schafft man nicht von heute auf morgen“. Die Mutter ergänzt, ihr Sohn sei schon immer eher positiv eingestellt gewesen. „Ich habe schon den Eindruck“, sagt Lisa, „dass das durch den Unfall verstärkt wurde.“

Arbeitunsfall mit Häcksler auf dem Feld: Ersthelfer

In der Vergangenheit hätte es viele schwierige Momente gegeben. Da war der Unfall selbst. Wenn der 28-Jährige davon berichtet, legt er den Kopf leicht schräg: „Wir waren zu dritt auf dem Feld. Zum Glück war einer Ersthelfer. Wir haben die Blutung gestillt, abgedrückt, den Rettungsdienst gerufen.“

Er sei nicht ohnmächtig geworden, spürte den beißenden Schmerz. „Das hat mir geholfen, das zu verarbeiten. Und auch was die anderen darüber erzählt haben war wichtig.“

Praxisjahr: Metallbauer will in Landwirtschaft einsteigen

Der gelernte Metallbauer steckte gerade am Anfang seines Praxisjahres. Er will in die Landwirtschaft einsteigen, seinen Landwirtschaftsmeister machen, als der Unfall passiert. Für ihn ist Umschulung kein Thema. Ein halbes Jahr später – nach Reha und mit Armprothese – macht er die Wiedereingliederung. Sie sollte sechs Wochen dauern.

Er unterbricht seine Erzählung, fasst zusammen: „Es ist ein echt langer Weg. Du musst einfach durchhalten. Direkt nach dem Unfall lief bei mir auch nichts.“ Selbst die Sache mit der myoelektrischen Armprothese war nicht klar: Die Orthopädietechniker hätten gesagt: „Jetzt schauen wir mal, wie das wird. Das ist halt ...“, Wolfgang stockt, „ja, ein schwieriger Weg, aber man muss einfach durchhalten!“

Der Rückhalt seiner Familie hilft Landwirt enorm

Seine Frau Lisa scheint recht zu haben, die positive Haltung gegenüber seiner Kunsthand war eine lange Entwicklung. Wichtig sei der „gigantische Rückhalt“ seiner Familie gewesen. Die hätten ihn unterstützt. „Ganz egal ob das am Anfang beim Essen war oder psychisch, du hast über alles reden können“.

Wenn er zum Beispiel mit 20 Jahren seine Mutter bitten musste, die Fingernägel zu schneiden. „Da kommt man sich vor“, er atmet tief ein, seufzt: „Irre!“ Hilfe kam auch von Außen: Zum Orthopädietechniker hat der junge Landwirt ein freundschaftliches Verhältnis. Er arbeitete von da an eng mit dem Hersteller seiner myoelektrischen Prothesen zusammen. Denn: Je optimaler der Kunstarm für ihn funktioniert, um so besser kommt er im Alltag und auf dem Hof zurecht.

Leiter zum Heustadel: Landwirt hat sie fest im Griff

Der hochgewachsene junge Mann zieht Jacke und Schuhe an – ja, auch die Schnürsenkel kann er selbst binden. Endlich ist Gelegenheit zu zeigen, dass er und „das Ding“, wie er die Prothese nennt, zusammen hervorragend funktionieren: Er klettert, mit festem Griff – rechts, links – die steile Leiter hoch zum Heustadel.

Der Ballen bekommt einen Schubs und landet vor dem Traktor. Es dauert keine Minute und schon steht er wieder unten.

Die Prothese hält – auch beim Leiter hochklettern

Er lacht, amüsiert sich, denn er kennt den kritischen Blick und die Frage: Hält der Kunstarm immer und ganz sicher? „Ja, meine Prothese sitzt bombenfest! Du musst dem Ding vertrauen.“ Rauf auf den Traktor, Ballen aufgeladen, rüber zum Stall. D

ie Heugabel quer vor dem Körper verteilt der junge Landwirt das Heu in wenigen Minuten auf dem Futtertisch, während das Vieh seinen raschen Bewegungen folgt.

Unterarm ist eine Prothese: Arbeit klappt auf Bauernhof

Fast könnte man sagen, die Arbeit geht ihm leicht von der Hand. Und wer es nicht weiß, der sieht erst auf den zweiten Blick, dass der rechte Unterarm eine Prothese ist. Überhaupt ist das mit der Sichtbarkeit so eine Sache. Da gibt es Anlässe – Hochzeiten zum Beispiel – wo Wolfgang schon darauf achtet, dass er „nicht auffällt.“ „Das ist eine Gratwanderung. Wenn ich die hautfarbene Prothese trage und ein Hemd anhabe, dann sehen das 80 Prozent, die an mir vorbeigehen, nicht.“

Er fügt vorsichtig hinzu: Wenn Leute schauen, aber nichts sagen, „das ist schwieriger, ich kann mit der Situation nichts anfangen.“ Bei der Hightech-Prothese wären die Reaktionen oft ganz anders: „Cool, wie funktioniert das?“

Berater der SVLFG hilft Landwirt nach Unfall

Eine Frage, die er gerade auch von anderen Landwirten immer wieder gestellt bekommt, die in einer ähnlichen Situation wie Wolfgang sind. Er ist ehrenamtlicher Peer-Berater bei der SVLFG. Peer steht für gleichrangig – das heißt Betroffene tauschen sich untereinander aus.

Hergestellt wird der Kontakt durch den zuständigen Reha-Manager. Neben technischen Fragen geht es in den Gesprächen auch um den Unfall oder die Behinderung.

Mitarbeit auf dem Bauernhof mit Unterarm-Prothese

„Der Zeitpunkt ist wichtig für das Gespräch und die Prothese“, sagt Wolfgang. „Du musst mental so fit sein, dass du es schaffst, dir Zeit für die Prothese zu nehmen und auch mal einen Rückschlag zu verkraften.“ Und dann zeigt er den Menschen, wie er im Stall arbeitet, spricht darüber, was der Kunstarm kann und wo die Grenzen sind.

„Der Orthopädietechniker und der Reha-Manager kann dir viel erklären. Aber wie fühlt es sich wirklich an, wenn die Prothese am Stumpf ist und du damit am Hof arbeiten sollst?“ Aber da gäbe es auch noch die anderen Menschen, die den Unfall nicht verarbeitet hätten. Deren Gedanken kreisten vor allem nachts. Und die wollten wissen, wie das bei ihm mit dem Unfall gewesen sei. Heute kann er darüber reden, anderen bei der Verarbeitung ihres Unfalls helfen, denn er könne „das gedanklich auf die Seite legen.“

Die Zukunft: Prothese aus dem 3D-Drucker

Gerade hat Wolfgang etwas entdeckt: Im Fahrzeug unseres Fotografen liegt eine Drohne. Was die kann, fragt er. Wenige Augenblicke später gibt es eine Live-Vorführung: Die Drohne saust hoch in den Himmel und verschwindet am Horizont. Auf dem Handy betrachtet er aufgeregt, was die Drohne „sieht“.

Die Fragen überholen sich: Wie schnell, wie hoch, kommt die wieder zurück? Die Augen leuchten und er lacht laut, als das Hightech-Spielzeug wieder am Hof landet. Kurz zuvor hatte Wolfgang noch über sein eigenes neues Projekt berichtet: „Ich probiere gerade eine Prothese aus dem 3D-Drucker aus. Jetzt gibt es erst mal einen Testlauf und dann sehen wir weiter.“

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