Haus- und Hofhunde
- Vorteile: Gute Aufpasser, wachsam, laufen selten weg, gute Familienbindung, sehr eigenverantwortlich.
- Nachteile: Haben ihren eigenen Kopf; schwierig bei Fremden; oft zu wachsam, entwickeln einen Hang zum Dauerkläffen; nicht für den aktiven, sportlichen Bauern, der den Hund gerne zum Sport mitnehmen will
- Besonderheiten: Nur bedingt für Direktvermarkter geeignet, da auch Einkäufer als Eindringlinge angesehen werden. Achtung: Dazu gehört auch der Postbote! Und der kommt jeden Tag immer wieder.
- Empfehlung: Haus- und Hofhunde sollten eine enge Anbindung an die Familie haben. Feste Liegeplätze und Verantwortungsbereiche machen es ihnen einfacher zu wissen, wo sie aufpassen sollen und wo nicht. Viel Vertrauen in den Hundehalter ist wichtig, sonst übernehmen Haus- und Hofhunde schnell Eigenverantwortung, was nicht immer erwünscht ist. Ein Hund, der nachts bei jedem Geräusch anschlägt, wird schnell zur Last.
- Für Sie geeignet, wenn: einen Betrieb nicht unbedingt mitten im Dorf hast, einen Aufpasser für Deinen Hof brauchst, konsequent und kein Hunde-anfänger bist und einen treuen Freund suchst, der lieber kuschelt (nicht alle diese Hunde sind kuschelig, unbedingt vorher testen) als Dich beim Joggen zu begleiten.
Hütehunde
- Vorteile: Sehr arbeitswillig; hochmotiviert; guter Hüteinstinkt; sehr menschenbezogen; können Kommandos auf weite Distanz erkennen und umsetzen.
- Nachteile: Müssen gut ausgelastet werden; langweilen sich schnell und werden dann zum Nervfaktor; sind hochsensibel; oft langhaarige Hunde, was viel Fellpflege erfordert.
- Besonderheiten: Brauchen eine hervorragende Ausbildung, wenn sie sinnvoll auf dem Hof eingesetzt werden sollen; müssen viel beschäftigt werden bei Langeweile werden sie schnell hyperaktiv und wirklich nervig.
- Empfehlung: Einen Hütehund solltest Du Dir am besten im Welpenalter zulegen und von klein auf mit ihm trainieren. Dies ist generell einfacher, wenn Dein Hund spezielle Aufgaben auf Deinem Hof übernehmen soll. Drei Wochen Nichtstun, beispielsweise in der Erntezeit, ertragen Hütehunde nicht gut. Du solltest darauf achten, dass sie einen Job haben oder sich jemand um sie kümmert, wenn Du einmal wenig Zeit für sie hast.
- Für Sie geeignet, wenn: Schafe, Kühe oder Pferde hast, die es zu treiben gilt, den Hund jeden Tag sinnvoll beschäftigen kannst und einen Wirbelwind möchtest, der auch sportlich einiges zu bieten hat.
Jagdhunde
- Vorteile: Hervorragender Jagdinstinkt; als Familien- und Jagdhunde einsetzbar; sehr eigenständig; wunderbar lernfähig.
- Nachteile: Wenn das Jagdverhalten nicht in Formen gelenkt und trainiert wird, der Hund also keine sinnvolle Aufgabe bekommt, kennt er kein Halten mehr und sucht sich seine eigene jagdliche Beschäftigung; Neigung zum Weglaufen und Katzenjagen.
- Besonderheiten: Einige Rassen werden nur an Jäger abgegeben. Eine Jagdhundeprüfung sollte Pflicht sein, wenn Du den Hund jagdlich nutzen möchtest. Vorsicht bei Terriern: Viele legen sich einen zu, weil sie so klein und niedlich sind. Dabei gehören Terrier zu den eigensinnigsten Hunderassen mit dem höchsten Jagdinstinkt. Werden sie nicht ausgelastet, können sie zu einer echten Herausforderung werden.
- Empfehlung: Jagdhunde neigen dazu, sich auch schonmal alleine auf Spurensuche zu begeben, wenn sie nicht sinnvoll beschäftigt und ausgelastet werden. Wichtig ist hier, die Rückrufbarkeit zu trainieren! Gezielte Arbeit mit den Hunden ist unerlässlich, sodass sich der Hund auch abrufen lässt, wenn vor ihm ein Tier losläuft. Eure Hofkatzen werden es Euch danken!
- Für Sie geeignet, wenn: Jäger bist oder darüber nachdenkst, einen Jagdschein zu machen; viel Spaß an der Arbeit mit dem Hund in der freien Natur hast und mit einem toptrainierten Hund so richtig Eindruck schinden willst.
Wenn Sie mehr über Hofhunde erfahren wollen, lesen Sie unseren Beitrag "Hof und Hund" in der nächsten Ausgabe von agrarheute, Juni 2020.
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