Agra-Europe: Teilen Sie die Befürchtung, dass damit die Veredlung in bestimmten Regionen massiv beeinträchtigt wird?
Schmidt: Nein. Es geht nicht darum, die Veredlung zu reduzieren. Eigentlich handelt es sich um ein Transport- und Managementproblem, das wir lösen müssen.Wir müssen erreichen, dass Nährstoffe dort ausgebracht werden, wo sie benötigt werden und nicht immer nur dort, wo sie anfallen.
Der Bedarf ist da, zum Beispiel in zahlreichen Ackerbauregionen mit wenig Viehbesatz. In diesem Zusammenhang müssen wir auch die Anstrengungen verstärken, die Aufbereitung von Gülle zu optimieren, um Dünger leichter transportieren zu können. Ein Problem ist zudem, dass die Düngeproblematik bei uns durch Gülleimporte aus den Niederlanden verstärkt wird.
Agra-Europe: Wird es den von Agrarpolitikern aller Fraktionen geforderten Bestandsschutz für JGS-Anlagen in der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) geben.
Schmidt: Ich unterstütze diese Forderung und es wird mit den Ländern darüber verhandelt. Nach meinem Eindruck ist man sich auch dort der Gefahr bewusst, dass wir ein Stück kalten Strukturwandel durch die Aufgabe kleiner und mittlerer Betriebe ernten würden. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung im Sinne der Landwirte erreichen werden. In trockenen Tüchern ist das aber noch nicht.
Agra-Europe: Wird die Bundesregierung dazu einen neuen Verordnungsentwurf vorlegen?
Schmidt: Der Ball liegt im Feld des Bundesrates.
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